Freitag, 31. Mai 2019

Nach Trosa 29.5.2019

Es ist perfekter Nord-West-Wind um 4-5 bft angesagt, morgens noch mit Böen um 6 bft. Also lasse ich den Morgen an meiner Ankerbucht ein bisschen tödelig angehen.
Eigentlich plane ich auch nur, mit der Fock ganz gemütlich zu fahren, aber angesichts eine Etmals von 42 Meilken muss ich auch ein bisschen geschwindigkeitsoptimiert denken. Sonst tuckere ich schon gerne mal mit 3 kn durch die Schären, aber jetzt muss ich ein kleines bisschen aufs Tempo drücken.
Schon an der ersten Ecke in Argösund wird mir klar, dass die automatisch errechnete Route ebenfalls effizient ist, nicht der Umweg mit breiten Fahrwasser, die kurze Linie mit z.T. haarsträubenden Routenvorschlägen sind Trumpf. Aber immer im Bersich der "empfohlenen Route".
Auf dem offenen Wasser nach Öxelsund erreiche ich auch mit doppelt gerefftem Großsegel und kleiner Fock die Rumpfgeschwindikgeit von 6-7 kn. Dauerhaft. Wow.

Der Himmel ist hoch, hell und weit, das Boot rennt wie von der Leine gelassen... 


Das Ziel im offenen Wasser ist das Stahlwerk. Das kann man meilenweit sehen.


Die Schären in diesem Teil sehen anders aus, als im Südteil: Flacher, oft nicht bewachsen. Diesen Stein umrunde ich um Haaresbreite auf der falschen Seite. Da stand eine Boje, aber die ist aus einem anderen Fahrwasser. Es lohnt sich, Ausguck zu halten. Sonst: Zack-Kiel weg.


Die Route folgt jetzt nicht mehr den Schären, sondern quert sie. Das bedeutet steiger Wechsel zwischen Null-Wind und kräfigen Böen von der Seite, wenn ich im freien Wasser bin. Immer dann, wenn ich die Vorstellung habe, ich könnte jetzt ein Reff aus dem Großsegel nehmen - bääääm . Nächste Bö. 
Abends schreibt Anton, sie sind in Trosa. Prima, da laufe ich jetzt auch ein. Und abends gibts leckeres Hafenbier und Antons Calvados
Im Hafen gibts tatsächlich eine Sauna. Und hier lerne ich meinen ersten Schweden kennen. Ein älterer Herr, wir radebrechen auf Englisch und er erzählt voll Stolz von seinen vier Söhnen. Er ist weit über siebzig und hat sich gerade mit seiner zweiten Frau einen Camper gekauft. Damit fährt er jetzt durch Schweden und Norwegen. Schön. 

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