Sonntag, 28. Mai 2017

Markermeer 22.5.17 - 28.5.17


Wie jedes Jahr droht irgendwann einmal unaufhaltsam  mein Geburtstag und wie jedes Jahr verbringe ich den: weit weg.
Und arbeitnehmefreundlich, wie dieses Jahr 2017 nun mal ist, kann ich nur mit Hilfe meiner Überstunden eine Woche rausleiern, das Wetter ist brilliant.

Das Anlasserproblem hat sich in der Zwischenzeit nicht lösen lassen. Marine Olbermann in Köln, bei dem ich wegen eines Relais anfrage, kann gar nichts machen, solange sie nicht die Motornummer kennen. Und die ist nun mal am Motor. (Was Quatsch ist, das Relais ist seit Jahren unverändert)

Ich klappere die Werften und Motorreparaturberiebe in Sneek ab, aber auch die sehen sich außerstande. Ich bekomme nicht einmal ein olles, gebrauchtes Relais. Es könnte ja sein, dass das nicht funktioniert.
Allerdings verweist man mich an den Yamaha-Händler am Yachthafen Pyramide bei Stavoren.
Der hat das Relais zwar auch nicht auf Lager, kann es bis Mittwoch aber bestellen. Nach einiger Bedenkzeit stimme ich zu. Es scheint ihm peinlich zu sein, aber das Ding soll 139 Euro kosten (immerhin mit Mehrwertsteuer).
Selbiges bekäme man auch bei Amazon für 9,90 Euro. 
Er fragt mich, ob ich denn sicher sei, dass das Relais defekt ist. Ich beschreibe ihm, was passiert, (Krchrchrchrchrchr....), und "Klick - Klack" beim Öffnen und Schließen an der Batterie.
Der Händler, dem der hohe Preis für das Relais sichtlich unangenehm ist, schüttelt den Kopf: In 10 Jahren hat er das relais genau einmal verkauft, das geht eigentlich nicht kaputt. Er tippt, wie ich, auf eine defekte Batterie. Hmmm. Wenn die Batterie aber intakt ist, soll ich mal die Kontakte checken. Alle Kontakte zwischen Batterie und Motor trennen, reinigen und dann noch mal probieren.
Ich versuche das mal, und der Motor startet im ersten Anlauf, als wenn nie was gewesen wäre. Ich führe ein 139 Euro Freudentänzchen auf und fahre durch die Schleuse Stavoren.
Im Vorhafen gibt es, ist mir noch nie augefallen, eine Anlegemöglichleit für 5 Nächte. Hier verbringe ich die Nacht.


Weiter geht es am nächsten Tag nach Enkhuisen. Hier übernachte ich mal wieder im Compagniehaven. Und ich besorge mir mein Geburtstagsgeschenk: Eine Schlupfjacke von Le Mousqueton.


Ich fahre nach Monnickendam. Bis zum letzten Moment halte ich es mir offen, ob ich rechts nach Monnickendam, oder links nach Marken fahren soll.
Beim Streunen durch die Stadt stoße ich auf den jüdischen Friedhof.


Ich fahre einmal um die Insel Marken, weiter nach Huisen, fast der südlichste Punkt des Markermeeres. Das Örtchen und die Schleuse sind nett, hauen mich aber nicht vom Sockel.




Ich verabrede mich mit Eva, die ich dann in Urk abholen werde und wir wollen dann gemeinsam nach Sneek fahren.


Im vergangenen Jahr wollte ich auf der Rückfahrt von Amsterdam auf der Insel Pampus halt machen, um das Unwetter abzuwarten. Diesmal  laufen ich die Fortanlage bei schönstem Wetter an, ich finde im winzigen Hafen einen Platz und erkunde das Terrain. Die Videoführung gerät allerdings recht marzialisch, also breche ich bald wieder auf.



Ich gebe ein bisschen Gas, denn ich möchte heute noch durch die Schleuse Lelystadt und bis nach Urk.


Hier liege ich im Päckchen, der Hafen ist brechend voll. Ein Riesenrad steht da, ein Alleinuntehalter versucht sein bestes, gegen den Bierzeltlärm anzusingen und abends gibt es Feuerwerk. Was genau allerdings gefeiert wird, kann ich nicht in Erfahrung bringen.


Eva treffe ich morgens am Riesenrad, sie ist noch eine Laserregatta an der Blauwen Hand gesegelt (Sie war mal 24 Stunden lang Laserweltmeisterin und Bronzemedaillengewinnerin bei einer Europameisterschaft. Hurrah!). Bei perfektem Wind segeln weiter, kaufen grillbares in Stavoren und übernachten auf der Kruizpole. Dann müssen wir ihr Auto abholen.






 

Dienstag, 2. Mai 2017

Kaputt 28.4.17 - 30.4.17


Es ist Frühling und es verspricht richtig warm zu werden. Mein Plan ist es, nach Medemblik zu fahren, und das Essen im Twee Schouwtjes nachzuholen, das ich letztes Jahr nicht mehr geschafft habe. Der arbeitnehmerfreundlich gelegene1. Mai an einem Montag kommt mit dabei sehr gelegen.



Irgendeine Ragatta läuft auf dem Heeger Meer immer und so so wird es ein bisschen abenteuerlich, meinen Weg durch das wuselige Geschehen zu finden.


Da ich keine andere Insel mit 1.60m Tiefgang erreichen kann, beschließe ich, mal wieder Grill auf der Kruizpole anzuwerfen. Als ich allerdings vor der Einfahrt den Motor starten will, höre ich statt des sonoren Brummens ein unangenehmes"Krchrchrchrchrchr....."

Eben lief er noch, dann geht nichts mehr. Er springt einfach nicht mehr an.


Ich bin ein Fan von Gebrauchsanleitungen und jetzt wird auch klar, wozu das Stück Bindfaden mit dem Plastikknebel gut ist, den ich seit drei Jahren von einer Kiste in die nächste Schublade verräume. Also Deckel runter, drei 10er Schrauben gelöst, den Bindfaden eingedröselt und ein paar Mal kräftig gezogen:  Nichts.

Erst als ich die Zündung einschalte und den Leerlauf einlege, klappts. Sogar verblüffend leicht.

Ich tuckere also in die Lieblingsbucht, entzünde meinen Grill und lasse den Tag ausklingen.
Diese Startaktion allerdings bei 5 Btf Ostwind vor der Hafeneinfahrt Medemblik zu wiederholen, habe ich keine Lust.



Also fahre ich zurück nach Sneek.
Ich baue den Anlasser raus, der ist mein erster Verdächtiger. Ich schließe den direkt an den Strom an: "Sirrrrrrrrrrr"  -  Funktioniert also.

Mein zweiter Verdacht fällt auf das Anlasser-Magnetrelais: Ich baue ihn aus, schließe in an die Batterie an: "Klack" - Kontakt schließt. Weg von der Batterie: "Klick" - Kontakt öffnet. Funktioniert also auch: Ich bin ratlos.

Dritter Verdacht: Batterie: Ich denke mir das so: Wenn ich starten will, liegen die 12 Volt am Magnetschalter an: Das Relais schließt ("Klack"). Dann soll der stromfressende Anlasser ran, das schafft der Akku aber nicht, die Spannung sinkt, der Magnet öffnet sofort wieder. ("Klick"). Die Spannung steigt nun wieder an, das Relais schließt... und so weiter und so fort.
Also nehme ich die Batterie aus meinem Auto und schließe die an. "Krchrchrchrchrchr..." Es ist zum verzweifeln. Eine weitere Option fällt mir nicht ein, also mache ich mit anderen Sachen am Boot weiter:

Unter anderem schließe ich meine Funke an, d.h. mit der Strickleiter rauf in den Mast, runter vom Mast. Und es weht der Wind, und das Boot wackelt und ich habe eine neue Gleitsichtbrille. Deswegen traue ich mich auch nicht, zu fotografieren.



Und die Elektrik geht so gar nicht, aber ich hatte bislang keine Lust, mich darum zu kümmern.

Schleuse Altenrheine - Kurz vor Lingen 2.4.2024 (Ach, Du Scheiße!)

  Ich habe das Gefühl, ein bisschen was aufholen zu müssen und bin früh unterwegs. Ich kann mich hinter einem Tanker einordnen, der ziemlich...