Samstag, 12. Juli 2014

Markermeer 6.7.-12.7.14

 Fast schon stürmisch geht es zuerst nach Lemmer, dann durch die Schleuse auf das Ijjselmeer. Es ist windig, sehr warm und die Wolken sind wirklich bedrohlich. Ich segele in Sichtweite zu einer anderen Yacht, als plötzlich das Unwetter losbricht. Ich kann gerade noch die Schoten fieren, von Segel einholen bin ich weit entfernt. In Sekunden verliere ich völlig die Orientierung, ich versuche nur noch, mich mit dem Bug in den Wind zu stellen. Ich mache mir Sorgen um meine Segel, die wie wild im Wind schlagen, aber ich traue mich nicht nach vorn zu gehen, um sie zu bergen. Es ist fast dunkel und das Wasser hat eine Schicht Wasserstaub. Beängstigend, aber genau so schnell, wie es anfängt, ist es auch wieder vorbei. Die andere Yacht, vorher rechts von mir, ist nun links.
Die Durchfahrt durch die Schleuse gestaltet sich, im Unterschied zur Fahrt mit Inge, völlig locker. Merkwürdig, aber es ist fast kein Wind mehr, ich setze die Genua schalte den Autopilot ein und mache es mir gemütlich. Maximal 4 Kn sind drin, aber nur 100m vor dem Hafen in Edam schläft der Wind völlig ein und ich dümpele. Für die letzten 100m muss ich tatsächlich noch den Motor anschmeißen.
Der Gemeindehafen Edam ist eine Reihe von Liegeplätzen gegenüber des örtlichen Campingplatzes.
Am nächsten Tag stürmt es. Und regnet. Ich schaue mir Edam an, was gestern abend schöner war, laufe nach Volendamm und schlage die Zeit tot. Der Campingplatz hat einen Aufenthaltraum und hier liegen Bücher. Und geheizt ist es auch. Im Juli. Ich finde einen Krimi. The night, Joy Fielding saved my live.
Abends kommt Fußball, Deutschland verkloppt Brasilien.
trinke ein paar Bier und schlafe danach tief und fest.

Einen Tag später ist es immer noch sehr windig, aber ich lerne einen Skipper kennen, der im Sommer auf dem Ijsselmeer lebt. Und der löst mein Anlegeproblem:

Die Mittelleine:
Zwei Dicke Fender werden Mittschiffs positioniert, und bleiben auch da. Und eine Leine, hier als Pos. 1. Die halte ich beim Anlegen in der Hand. Beim Anfahren an den Steg bremse ich bis Nullfahrt ab, lege die Mittelleine über und hole sie dicht. Das verschafft mir die Zeit, Vor- und Heckleine ordentlich überzulegen. So einfach geht das.
Da der Wind immer noch sehr kräftig weht, beschließe ich, einmal mein Sturmsegel auszuprobieren. Damit fahre ich, trotz 6 Btf. sehr entspannt bis Monnikendamm, hier ist allerdings Schluss mit Sturmsegel, bei halbem Wind geht hiermit gar nichts.
In Monnikendamm ist das Wetter immer noch fies, aber ich suche den Grabstein von Inges Großeltern. Inge hat von ihrer Kindheit erzählt, in einer Erinnerung war sie bei der Beerdigung ihres Großvaters dabei. Die Beschreibung ist zwar wenig zielführend aber kurz bevor ich aufgeben will, finde ich den Grabstein.
Die Weiterfahrt geht durch die Schleuse Lelystadt bis Urk. Hier berge ich Segel, weil die CN-Wolken innerhalb kürzerster Zeit auftürmen und überall Donner zu hören ist. Und so übernachte ich vorsichtshalber in Urk. Was passiert, wenn ein Blitz ins Boot einschlägt, will ich nicht wissen und auch gar nicht herausfinden.
Die Heimfahrt ist sehr, sehr entspannt, ich mache es mir in der Hängematte am Vorstag bequem und lese.





Schleuse Altenrheine - Kurz vor Lingen 2.4.2024 (Ach, Du Scheiße!)

  Ich habe das Gefühl, ein bisschen was aufholen zu müssen und bin früh unterwegs. Ich kann mich hinter einem Tanker einordnen, der ziemlich...