Sonntag, 5. Mai 2019

Dänemark 5.5.2019


Mit Dänemark verbinde ich eine Menge schönster Kindheitserinnerungen. Schwimmen bei Möns Klint, Romme mit Wagenrädern voller Karten und meiner Mutter, die immer gewann, weil sie gefühlt immer Romme-Hand spielte.
Kerzen mit drei Dochten, die stundenlang brannten, den einzigen Fisch, den ich je geangelt hab. (Eigentlich eher erlegt, er hatte den Haken im Auge stecken.)
Ursprünglich ist der Plan, bis nach Klintholm zu segeln, aber mir ist das zu weit. Gedser sollte für heute reichen.
Was vorher nervt: Mein Openplotter spinnt rum. Als ich das Programm starte, ist OpenCPN, das Plotterprogramm, wie leergeräumt. Keine Karte, kein Zugriff auf GPS, nichts. Ich bekomme es an dem Abend auch nicht mehr zum laufen, aber sowas kostet mich Nachtschlaf: Irgendwo zu sein, und alle meine Navigationsinstrumente haben ihren Geist aufgegeben. 
Ich könnte mir natürlich die Papierkarten besorgen und auf der Ostsee kann ich auch prima mit Kompass navigieren, aber es nervt.
Die Tour ist sehr ruhig: Die Fock wird bald durch die Genua ersetzt, ich segele teilweise im Schmetterling mit ausgebaumtem Vorsegel.
Der Autopilot tut, was er soll, aber ich stelle fest, dass er im Bereich des Windpark ordentlich abgelenkt wird. Sollte das Teil wirklich so sensibel sein?

Es ist ein richtig sonniger Segeltag. Wenn es nicht so kalt wäre, man könnte glauben, es ist Sommer. Oder zumindest Frühling.


Zunächst gehts unter der spektakulären Fehmarnsundbrücke hindurch in sehr engem Fahrwasser.




 Im Verkehrstrennungsgebiet bleibt der Wind dann ganz aus, für eine Stunde starte ich den Motor. Komisch: die Rik, die ich eine sm hinter mir vermutet habe, ist auf einmal wieder gleichauf, Anton hat den Motor einfach nicht mehr ausgemacht. 
Wann genau ich Dänemark erreiche, weiß ich eigentlich gar nicht. Ich hisse einfach mal die Flagge und bin schon ein bisschen Stolz


Der Hafen? Jwd. Aber abends gibt es noch ganz großes Hafenkino: Viele Menschen auf einem viel zu großen Boot versuchen ebedieses mit Hilfe von Bug- und Heckstrahlruder anzulegen. Blamieren sich bis auf die Knochen, weil sie abgetrieben werden, oder schräg in der Box stehen.
Stehen aber im nächsten Moment, die Hände tief in der Tasche versenkt dabei, wenn die nächste Crew einläuft und das Selbe versucht. Und gibt fachmännische Kommentare.



Der Hafen kostet 18 EU. Unfassbar 

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