Dienstag, 26. Juli 2022

Sneekermeer 24.7-26.7.2022


Wir durchqueren Leeuwarden, im Nullkommanix, die Brücken hinter Leeuwarden, an denen ich einen Teil meines Seglerlebens verschwendet habe, gehen im Nu aus, kein Warten, kein Stopp, das geht gerade alles ein bisschen zu schnell.

Kurz bevor wir ans Sneekermeer kommen, entscheiden wir spontan, noch mindestens eine Nacht zu ankern. In Teherne stoppen wir noch mal kurz auf, suchen und finden einen Kurzanlieger und ich wetze in den Ort, um noch was zum Grillen zu holen. Dann suchen wir uns einen Liegeplatzt und finden den auch: nicht an meiner Lieblingsstelle aber fast noch besser: am Goingariep. Und diesmal klappt da Anlegen wie am Schnürchen, muss es auch, weil viel Platz gibt es da nicht.


Die Stühle und den Grill aufgebaut, und noch mal zwei Tage Urlaub genießen. Ich finde noch eine letzte Dose Bier in der Bilge.


Abends gibt es ein spektakuläres Schauspiel: Dutzende Ballons in allen Formen starten in der Gegend von Taherne und fahren langsam über den Himmel.


Wir sitzenda, staunen, lesen, grillen und freuen uns an unserem Dasein...


 





und trotzdem müssen wir irgendwann einmal nach Haus fahren und das tun wir bei einsetzendem Regen. Wir sind dann abends noch nach Hause gefahren. Urlaub vorbei... komisch.




Sonntag, 24. Juli 2022

Leuuwarden 23.7.- 24.7.2022

Mit Ausschlafen, Tanken und allem pipapo kommen wir erst gegen Mittag in die Puschen. 

 

Das Wetter ist gerade auch nur mäßig dolle, und an der Stadtausfahrt von Dokkum gibts ja auch noch ein paar Geschäfte, die man gerne anschauen will. So ist es dann auch Nachmittags, als wir in Leeuwarden eintreffen. An der Stelle, wo ich 2013 meine Antenne verlor, kommen wir mit einem älteren Herrn ins Gespräch, der meine Ungeduld, was die Warterei an der Brücke angeht, etwas dämpft: Es ist knallvoll im Stadthaven, das hat so kaum Sinn reinzufahren, also verbringen wir die Nacht am Wartsteiger und gehen abends von da aus in die Stadt bummeln.

 

 

Freitag, 22. Juli 2022

Bis nach Dokkum 21.7. - 22.7.2022

 

 
 
Es ist heiß auf dem Lauwersmeer und so verbringen wir einen Tag mit Schwimmen, schwitzen und rumgammeln. Dann machen wir uns auf nach Dokkum, ich muss tanken. Es ist zunächst ziemlich windig und der Motor hat ordendlich zu tun, später segeln wir, was nicht so einfach ist. Es ist Hochsaison, das Wasser voll und die Einfahrt in den Kanal finde ich auch erst wieder im zweiten Anlauf. In Dokkum finden wir einen Platz direkt unterhalb der Mühle. 
 

Konstantina und ich sind ein paar mal in Streit geraten, sie versucht beim Anlegen immer wieder eigene Tricks, ohne mir Bescheid zu sagen. Fast hätte sie sich die Füße zerquetscht, weil sie versucht, außerhalb der Reling zu stehen, die Kaimauer war nur noch ein paar Zentimeter von ihren Zehen entfernt. Vielleicht stresst mich auch die Tatsache, dass es nach Hause geht, vielleicht auch die Hitze.
 

 

Dienstag, 19. Juli 2022

Borkum - Lauwersmeer 19.7.2022

 

Es ist der letzte größere Sprung der reise und am Abend werden wir wieder in den Niederlanden sein. Wir machen also schon einmal die Gastlandflagge fertig und kurz nach Sonnenaufgang legen wir los.


Ich habe nur kurz Probleme, die Einfahrt ins Hubertusgatt zu finden, die ersten Bojen stehen nicht mehr da, wo die Karte sie vermutet, als wir die dann aber gefunden haben, lassen wir uns vom Ebbstrom rausziehen. der Motor brummt vor sich hin, und es ist fast gespenstisch leer auf der Ems. Erst später kommt ein schwacher Südwestwind auf, der aber irgendwann kräftig genug ist, damit ich den Motor für ein paar Stunden abstellen kann.


Ins Gatt fahre ich brav nach Tonnenstrich, eine Abkürzung, die ich vor ein paar Jahren eingelegt habe, traue ich mich nicht. Zu nah am Niedrigwasser. Tatsächlich habe ich fast minutengenau gerechnet, nachdem wir das Gatt passiert haben, zieht der Strom uns immer kräftiger Richtung Festland.

Wir geraten erst an der Schleuse in Leuwersmeer in Stress, als ich frohgemut reinfahre und einem mehr als unhöflichen "raus!" wieder rausgeworfen werde. Erst muss ein großes Boot reinfahren, dann dürfen wir uns dazwischenquetschen. Die An- und Ablegerei klappt dann wieder nicht gut, es ist die ungeliebte Backbordseite, auf der ich anlegen muss. 

Dann suchen wir uns einen schönen Ankerplatz und wollen erst einmal eine Pause einlegen, daraus wird dann aber der Rest des Tages und die Nacht. Und es ist heiß, sehr heiß. Über Deutschland zieht eine Hitzewelle hinweg, hier sind es immer noch knapp über 30 Grad. Der heißeste Tag der Reise. 

Ich weiß, meine Rettungsweste werde ich nun nicht mehr brauchen, die Haltbarkeit der Patrone ist auch abgelaufen, also muss die zeigen, ob sie noch funktioniert.


Richtig viel hätte die nun nicht mehr genutzt, aber eigentlich ist die Herausforderung ja, gar nicht erst über Bord zu gehen.





Montag, 18. Juli 2022

Doch noch Borkum 18.7.2022

 

Irgendwann haben Konstantina und ich die Möglichkeiten erwogen, die uns bleiben:


1. Von Juist nach Borkum und dann weiter nach Schiermonnikoog

2. Von Juist direkt nach Schiermonnikoog oder Lauwersmeer

3. Doch nach Delzijl und warten, bis die Brücke aufmacht.

4. Doch nach Delfijl und Mast legen vor der Dribondsbrug

Mir wäre die zweite Möglichkeit die liebste, allerdings müssen wir über das Flach vor dem Hafen und wir müssen ins Gatt vor Schiermonnikoog. Hochwasser ist in Juist aber um 3.00 Uhr morgens, da sehe ich die Pricken nicht, oder nachmittags, dann kommen wir aber zur Unzeit im Gatt an. Weil uns die Varianten 3 und 4 nicht wirklich gefallen, bleibt nur die Tour nach Borkum.

Immerhin dieses Mal innen entlang durch das Borkumer Wattfahrwasser.

Und zwar ohne Wind. Wirklich ohne. Null.



In Borkum starten wir zunächst einen Versuch zu ankern, im Watt vor der Hafeneinfahrt gibt es Bereiche, die nicht trocken fallen. Nach Port Henry möchte ich nicht, schon alleine, weil wir morgens mit der halben Tide raus wollen. Und ich habe schon erlebt, dass es dann schon zu spät war und die Einfahrt versandet.
Also fahren wir in den Burkana Hafen und legen uns an einen eigentlich nicht freien Platz im Yachthafen. Der Hafenmeister ist seit gerade einmal 3 Minuten nicht mehr da, wo ich also meine Liegegebühr bezahlen soll, weiß ich nicht. "Das ist ein Problem." meinte Anton irgendwann 2019, als der Hafenmeister nicht kam. "aber nicht meins".


Auf Juist war ich schon einmal 15.7.-18.7.2022

 


Wir nehmen uns einen Tag Auszeit in Norderney, Für den 14. ist eh direkter kräftiger Westwind angesagt, so dass wir ohne Schutz durch die Insel fahren müssten. Tatsächlich stellt sich morgens wunderbarer Nordwind ein, aber Konstantina weigert sich partout nach dem gestrigen Tag wieder ins Boot zu steigen. Sie braucht einen Tag Ruhe, und den gönnen wir uns dann auch. Sorgen, nicht mehr rechtzeitig anzukommen habe ich nicht mehr, dadurch, dass ich viel weiter westlich angelandet bin, als eigentlich geplant, habe ich ein paar Tage stressfrei "gewonnen":

Der Reisetag stellt sich dann allerdings genauso dar, wie der Tag, den wir eigentlich vermeiden wollten. Direkt aus Westen weht der Wind. aber "wird nicht so schlimm, es sind ja nur 9 Meilen bis Juist."  Im Busetief geht es dann auch so richtig zur Sache, so schlimm habe ich die Ithaka noch nicht schaukeln gesehen. Wir haben durchaus Mühe, sitzen zu bleiben, Wellen des einlaufenden Wassers treffen auf den Westwind, tiefes Wasser trifft auf flaches, es ist alles da, was es eine wilde Fahrt werden lässt.


Am Ende ist unter Deck auch wieder aufgeräumt. Nur anders als vorher.




Juist ist sehr viel voller als auf der Hinfahrt, klar, überall in Deutschland sind Ferien. Trotzdem: weil sich der erste richtige Sommertag ankündigt, bleiben wir ein paar Tage. Mieten uns einen Strandkorb und ich rechne und rechne und rechne.
Ich weiß nämlich gar nicht so genau, wie es eigentlich weitergehen soll. Die Driebondsbrug in Groningen ist immer noch kaputt, die Staande Mastroute fällt also aus.


 




Donnerstag, 14. Juli 2022

Heimwärts Teil 3 / 11.7.-13.7.22 Der große Sprung nach vorn

 


Eine Fahrt von oder nach Helgoland flößt mir immer wieder einen riesigen Respekt ein. Ich kalkuliere immer mindestens 8-9 Stunden reine Fahrzeit ein, die im Idealfall angenehm, manchmal stressig bis wirklich bösartig sein können. Es hat etwas mit der Unbedingtheit zu tun. Einmal draußen kann man so einfach nicht wieder zurück, Regen, Welle, Wind, Dunkelheit muss man dann einfach aushalten. Der einzige Ort, an dem ich je seekrank wurde, ist Helgoland, die Wellen vor der Insel sind schon was besonderes.
Wir laufen mit dem einlaufenden Wasser von Tönning bis zum Eidersperrwerk gegen die Strömung - und gegen den Wind. Deswegen kommen wir eine halbe Stunde später an, als geplant, genau mit der kenternden Tide passieren wir die Schleuse. Und weil wir NW-Wind haben, fahren wir über eine Stunde Wind-gegen-Strom raus. Bei 4 btf. Der Motor ist weitgehend unbeeindruckt, er genehmigt sich halt nur einen Liter pro Stunde mehr als sonst. Es ist allerdings längst nicht so schön, wie bei der Hinfahrt, das Land ist viel weiter weg, man fährt über eine fast offene See. Außerdem ist es, wieder einmal, grau und windig.
Hinter der Barre können wir dann endlich abdrehen und für die nächsten 25 Meilen Segel setzen. 


Die ganze Zeit geht es hart an den Wind, die Strömung nimmt uns 6 Stunden lang mit, erst kurz vor Helgoland werden Welle und Strömung so störend, dass ich wieder den Motor anwerfe. Wir finden im Hafen einen schönen Platz neben zwei Motorjachten, die genauso wie ich das Schild "ab 16m" geflissentlich ignorieren.
Nach so viel Schaukelei gehen wir noch über die Insel spazieren, ich zeige Konstantina die Felsen mit den Brutkolonien, sie ist gebührend beeindruckt von den steuerfreien Spirituosen.





 Laut Windvorhersage geht es erst am Donnerstag weiter - oder eben am nächsten Tag. Aber Konstantina, die die Tour unter Deck, eingemummelt schlafend mehr überstanden als genossen hat, braucht etwas Ruhe. 
Also streunen wir über die Insel, und nehmen uns vor, morgen, wenn schönes Wetter sein soll, nach Düne zu fahren
Allein...
... Mittwochs morgens lese ich den Aushang des bsh über die Windvorhersage und die hat sich in den letzten Stunden ziemlich verändert. Wir können entweder heute fahren oder müssen bis Montag warten. Für Konstantina ist die Entscheidung klar: Wir laufen aus. Ich peile Spiekeroog an, das ist der kürzeste und schnellste Sprung.
Allerdings haben wir das Problem, dass ich in die Otzumer Balje erst um 21:00 rein komme, wir wegen des auffrischenden Windes aber schon um 11:30 aus Helgoland weg müssen. Wir werden also zwei bis drei Stunden lang vor Anker liegen müssen.
Wir bunkern noch Diesel, und dann gehts los. der Motor ist nur ein paar Minuten an, dann kann ich Segel setzen und mit einem Halb-Wind-Kurs Richtung Spiekeroog lossegeln. 


Und die alte Dame kriegt gleich mal so richtig flinke Füsse. Langsamer als 5 kn bin ich nie, meist werde ich schneller als 6 kn. 



Aber die Welle: Anfangs noch die Welle um Helgoland, dann spüre ich die Auswirkung des Starkwindes, dem wir so gerade noch entgangen sind. Der Autopilot kann nur ganz kurz ran, der sägt wild hin und her, die allermeiste Strecke ist original handgesegelt. 


Konstantina zieht sich wieder unter Deck zurück, schlafen und abwarten ist die einzige Alternative. Als wir an die Otzumer Balje komme, packen mich große Zweifel. Die Wellen sind mittlerweile einen Meter hoch, so stundenlang vor Anker liegen und warten? Ich entscheide mich für Langeoog und die Accumer Ee. Die ist tiefer, da können wir früher rein. Aber ich kann von weitem schon Norderney erkennen, hier weiß ich, kann ich auch bei Niedrigwasser reinfahren.
Und weil mich der Ebbstrom immer noch zieht, dauert die Fahrt auch nur gut eine Stunde. Gerade bei der Einfahrt in das Fahrwasser Dovetief kommt Konstantina wieder an Deck. Und übernimmt gleich mal das Ruder. Um 19:00 laufen wir in den Hafen ein, wobei uns endlich wieder ein perfektes Manöver gelingt. 7 Stunden von Helgoland bis Norderney - nicht schlecht für eine Domp.




Sonntag, 10. Juli 2022

Heimwärts Teil 2 / 7.7. - 10.7.2022 Im Kanal

 


So ganz langsam beginnt der Zeitdruck. Ich muss am Ende des Monats in Köln sein, ab 1. August wieder arbeiten. Und Konstantina kann und will keine langen Schläge fahren. Sie wird seekrank, alles ein Widerspruch in sich selbst. Der Plan ist, zunächst nach Tönning zu fahren und Konstantina fährt dann mit der Fähre weiter. Nach Helgoland, oder wohin auch immer. Cuxhaven kommt nicht in Frage, in der nächsten Zeit ist NW-Wind wie festgenagelt, ich habe dann absehbar keine Chance, um aus der Elbe rauszukommen.

Die Warterei an der Schleuse zieht sich diesmal, wenn ich den Funk recht verstehe, möchte der Kapitän des Frachters, der mit uns geschleust wird, nicht, dass Sportboote mit in die Kammer kommen. Die Diskussion zieht sich hin.

Jeder versucht sich irgendwie reinzudrängeln, meine Nerven liegen bald blank. Ich will mit der Mittelleine anlegen, allerdings fehlt an genau dieser Stelle der Haken im Schwimmsteg. Nur mit allergrößter Anstrengung kann ich verhindern, dass das Boot abgetrieben wird, 


Am Ende stehe ich als Geisterfahrer in der Schleuse, das letzte mal habe ich einen solchen Stunt bei meiner Schabernack-Überführungsfahrt vor 9 Jahren hingelegt.

Natürlich regnet es wieder, Kionstantina erfindet aber eine schlaue Lösung, der Sonnenschutz (haha!) für das Vorpiek wird zweckentfremdet. Das geht auch.


Wir fahren bis Rensburg, 40 km reichen nach dem Stress erst einmal aus. Das Anlegemanöver misslingt wieder einmal völlig: Ich kann Konstantina kaum klarmachen, was ich beim Seitenwindanlegen genau will. Wir hängen entweder quer in der Box, Konstantina fummelt an den falschen Leinen herum, irgendwas vertüddelt sich dauernd, Leinen hängen im Wasser... nicht schön. Das müssen wir üben. Bei Gelegenheit.
Wir legen zeitig in Rensburg ab und sind bald an der Schleuse Gieselau. Hier quatsche ich mich mit dem Schleusenmeister fest, und wir legen eine lange Mittagspause ein. 


Abends suchen wir uns ein nettes Ankerplätzchen am Ufer. Meine Bucht von der Herfahrt können wir nicht erreichen, da stehen die Brückenbedienungszeiten gegen.



Samstags lassen wir es gemütlicher angehen, die Schleuse in Friedrichstadt öffnet eh erst abends für eine Stunde. Wir legen eine Pause in Süderstapel ein, von Anton dringend empfohlen, aber furchtbar in der Realität. Alles ist zu, nicht einmal ein Eis bekommen wir.
Dafür ist Friedrichstadt toll.  






Wir liegen in einem supernetten Yachthafen, der eben leider nur durch eine sehr beschränkte Schleuse zu erreichen ist. Und die macht uns am Sonntagmorgen Riesenstress:
Der Plan ist es, Montags nach Helgoland zu segeln. Der absehbar einzige Tag, an dem das möglich ist. Dazu müssen wir aber gegen 12.30 am Eidersperrwerk sein, um den Ebbstrom mitzunehmen. Von Friedrichstadt sind das drei-vier Stunden Stunden, das ist zu lang. Und passt nicht mit den Öffungszeiten der Schleuse.
Also wollen wir die letzte Nacht in Tönning verbringen. Während wir beim Frühstück sitzen, gucke ich zufällig auf die Uhr, es ist 10 vor 10. WIR MÜSSEN LÄNGST LOS! Ich rufe bei der Schleuse an, der Schleusenwärter meint, alles klar, wenn wir sofort losfahren, macht er die Schleusenkammer schon mal auf.
Mit Vollkaracho und in Schlafanzug gehts Richtung Schleuse, ich fahre voller Schwung ins Tor und bekomme erst einmal einen Anschiss erster Kajüte, warum ich nicht warte, bis die grüne Lampe an ist.





Tönning ist natürlich genauso schön, wie vor einem Monat, Konstantina ist ganz hingerissen, schon auch, weil es endlich mal schönes Wetter ist.






Konstantina entscheidet sich, mit mir nach Helgoland zu fahren. Mit vielen Seekrankheitskaugummies wird es schon gehen. Und stärkt sich erst einmal mit "Scholle satt". Wir stoßen auf einen "marine Antiquitätenshop" den Konstantina am liebsten leerkaufen würde. Mir geht der Typ total auf die Nerven mit seinem Outsidergehabe, Und er will mal wieder richtigen Fisch essen. Deswegen wandert er jetzt aus. Alles klar.














Mittwoch, 6. Juli 2022

Heimwärts Teil 1 - 4.7. - 6.7.2022

 

Wir haben drei längere Segeltage vor uns: 

der erste Tag führt von Lyö nach Als, dann geht es weiter nach Marstall in Deutschland, am dritten Tag hoffe ich, Kiel zu erreichen. Danach soll es ein paar Tage lang sehr unangenehm windig bleiben, ich hoffe dann, auf dem Kanal zu sein, da interessiert das dann nicht mehr so. Wir können uns dann ein paar Tage Zeit lassen um entweder auf die Eider oder nach Cuxhaven zu kommen.

Ich lege ja gerne los, ohne den Motor anzuschmeißen, das klappt heute nicht. Ich bekomme den Zweitanker, den ich zur Sicherheit ausgelegt habe, problemlos ins Boot, die Leine war nie ganz straff. Der Hauptanker hat sich allerdings ordentlich eingegraben und wir müssen mit dem Motor einmal drüberfahren um ihn aus dem Boden zu bekommen. 

Bei schönem Wetter geht die Fahrt los, das ändert sich aber bald: Immer wieder ziehen Regenböhen durch, manchmal ziehen sie an uns vorbei, manchmal kriegen wir die direkt ab.  


Blöderweise steht der Wind so, dass wir entweder gar nicht vorwärtskommen, oder so weit abdrehen müssen, dass wir einen Riesenumweg fahren würden. Konstantina geht die Schaukelei auch ziemlich auf den Magen, also starten wir den Motor  Konstantina übernimmt das Steuer und fährt mit grimmigen Zorn mitten durch die Wellen auf kürzestem Weg nach Mommark. Das entpuppt sich als nettes Camping- Hafen-Ressort. Ich lege mich, wieder scheint die Sonne, an den Strand, Konstantina schläft sich erst einmal aus. Ihr setzt das kalte, nasse Wetter sehr zu.





Der zweite Tag geht von Als nach Marstall. Immerhin verspricht der Tag nichts, was er dann nicht hält. Trüb gehts los, regnerisch und windig wird es später.



Durch die Landabdeckung ist das zudem anfangs ein etwas zähes Vergnügen, 2-3 kn Geschwindigkeit gefährden meine Pläne, bis am frühen Nachmittag da zu sein. Dann soll es nämlich richtig windig werden, die 5 angekündigten Beaufort möchte ich Konstantina nicht zumuten.
„Wenn Du „reffen“ denkst, solltest du es tun“ heißt ein alter Spruch und weil es immer dunkler von Westen kommt, denke ich mir: „Och, vielleicht sollte ich das zweite Reff reinnehmen, dann bleibt es entspannt."
Gerade als das passiert ist, werde ich zunächst einmal nass geregnet, und die Ithaka legt in in einer Regenböe auf die Seite. Von Konstantina kommt die etwas bange Frage, wann wir denn das Vorsegel reffen, was ich für eine ausgesprochen gute Idee halte: Ich ziehe unter Heidenanstrengung das halbe Vorsegel rein. 
Trotzdem badet die Reling immer wieder im Ostseewasser, und als ich mal einen Blick auf die Geschwindigkeitsanzeige wage, staune ich nicht schlecht: 6,5 kn sind für ein maximal gerefftes Boot nicht schlecht. Interessanterweise fährt Ithaka trotz des Windes wie auf Schienen ohne Druck auf dem Ruder: Das bringt mich auf die Idee, einmal die Windfahnensteuerung unter solchen Bedingungen zu probieren: und siehe da, das geht tadellos. Durch die Geschwindigkeit schlägt das Pendelruder richtig aus und sorgt für Bewegung an der Pinne. Nur das Ausrichten ist immer ein ziemliches Gefrickel. Die Leinen genau zu justieren, damit die Luvgierigigkeit ausgeglichen wird, das dauert. 
Bei Marstall fahren wir in den ehemaligen Marinehafen, der wird jetzt zum Ressort umgebaut. Das wirkt alles ein bisschen seelenlos, aber der Hafen ist groß und ruhig, ein Edeka ist um die Ecke, ich kaufe leckere Sachen ein. Abends gucke ich beim Windfinder nach und erfahre, dass das 7 bft. waren. Gegenan. Da wundert man sich dann doch.

Der dritte Abschnitt geht nach Kiel. Wieder starten wir bei leidlich gutem Wetter, was sich aber bald wieder gibt: kalt, ungemütlich, regnerisch, windig. 


Hatten wir gestern einen Am-Wind-Kurs, fahren wir bis zur Kieler Förde mit raumem Wind.  Immer kurz davor, das Vorsegel killen zu lassen, für einen Schmetterling kommt der Wind aber nicht mittig genug. 



Was mich verwundert ist, dass andere Boote um uns herum gar nicht schneller sind, als Ithaka. Und tatsächlich: Nach dem Einbiegen in die Förde überhole ich sogar eine Bavaria. Und versuche mich daran zu erinnern, wann ich das letzte mal ein Boot überholt habe.
Wir überlegen ein bisschen hin und her, wo wir denn übernachten wollen. Wir entscheiden uns für Mönkeberg, ein kleiner und netter Yachtclub. Außerdem ist es nicht so weit zur Tankstelle.




Schleuse Altenrheine - Kurz vor Lingen 2.4.2024 (Ach, Du Scheiße!)

  Ich habe das Gefühl, ein bisschen was aufholen zu müssen und bin früh unterwegs. Ich kann mich hinter einem Tanker einordnen, der ziemlich...