Dienstag, 11. August 2020

Wie vier Wochen Urlaub 4.8.-9.8.2020

 

 
2020 ist kein großartiges Segeljahr, ich hänge wegen meiner Arbeit oft fest, die Corona-Krise tut sein übriges. Trotzdem schaffe ich es, ein paar Tage frei zu nehmen, ich brauche eine Auszeit.
Dienstags schaffe ich es um 6.15 loszufahren, komme in einem Rutsch in Sneek an. Kaufe noch ein, verwundere die Menschen, warum ich einen Mund-Nasenschutz trage. Lege um 12.00 ab.
Eigentlich. Eigentlich sollte ich Gegenwind haben, uneigentlich segele ich bis zur Kruizpolle. Immer hart am Wind, aber immer vorwärts. 
Da bleibe ich dann für zwei Tage.
 


Ich pumpe das SUP auf, das ich Anfang des Jahres in Düsseldorf erstanden habe, eigentlich will ich einmal rund um die Insel paddeln. Außerdem will ich das SUP als Dinghi ausprobieren.
Eigentlich. Uneigentlich komme ich bis zur Ausfahrt der Bucht, dann pustet der Wind so stark, dass ich Mühe habe zurück zum Boot zu kommen.
Der Platz zum Aufbewahren erscheint zunächst ok.
Donnerstags gehts weiter, ich treffe Konstantina Freitag in Enkhuizen. Die Schleuse in Stavoren: knallvoll.
 

Eigentlich zeigt der Windfinder Südwind, also Kreuzkurs, uneigentlich habe ich sofort raumen WInd, und so setze ich dann gleich mal den Spinacker.
 
 
Der Autopilot segelt das fast ganz von allein, ich lese, höre Musik und denkele so vor mich hin. 
Nur das mit dem SUP klappt so nicht. Mit dem Spinacker. Also muss das Ding hintendran mitschwimmen.
 
 
 
Ich komme ganz gemütlich nach Enkhuizen und hier entscheide ich mich, im Compagnieshaven zu ankern. Das habe ich nämlich noch nie gemacht
 


Mit dem SUP fahre ich an Land, was eigentlich super klappt, allerdings finde ich die Finne nicht, die extra drangebaut werden muss und so ist die Fahrt an Land eher ein Balanceakt. Promt kentert das Board, ohne mich gottseidank, komplett durch. Gut für mich, ich war an Land, schlecht für mich, mein Rucksack ist drauf festgeschnallt. Und jetzt ist alles nass, darin und in den nächsten Tage zeigt die Smartphonekamera eher nebelige Bilder.
Freitag kommt Konstantina mit dem Zug aus Amsterdam und in Sekunden ist das Boot knallevoll. Mit so Zeug.

 
Wir fahren gleich weiter nach Urk, mangels Wind und Windrichtung mit dem Motor immer an der Betonnung entlang, nach der Hälfte können wir dann doch Segel setzen und an fast stillstehenden Windrädern fahren wir durch brütende Hitze.
Urk: Im Ort spazieren, zu zwei SUPpen, runterfallen, baden, Abends im Sonnenuntergang Sandwiches essen... So ist Sommer.
Samstags gehts Richtung Lemmer. Es ist noch heißer als gestern, aber wir können bald Segel setzen und ein kleines laues Lüftchen gibt uns 3 Knoten.
Konstantina kommt auf die Idee, das Sonnensegel mit Hilfe der Dirk zu setzen, 
so bleiben die Temperaturen wenigstens einigermaßen erträglich.
 
 
Um die Tour ein bisschen abzukürzen, wählen wir den Weg mitten durch die Windräder - spooky
 

In Lemmer bleiben wir im Stadthafen, der gefühlt immer teurer wird, besuchen den Shoarma-König, gehen zum Strand baden und und verbringen eine sehr laute Nacht im Hafen. Zwei Typen palavern um 2.00 Uhr nachts in einer Lautstärke... 
Bis ich Mordgedanken bekomme. Dann ist aber auch Ruhe. 
Eigentlich ist Nordwind für die Rückfahrt angekündigt, uneigentlich segeln wir mit Schmackes bis vor die Hafeneinfahrt.
 

Samstag, 13. Juni 2020

heimwärts Teil 3 Stavoren-Sneek 13.6.2020




Es hat ja etwas ungeheuer beruhigendes, zu wissen, dass man ohne Terminnot ankommen wird.
Und so lassen wir es auf der letzten Etappe wirklich gaaaanz ruhig angehen. Wir segeln fast nur im Schmetterling, wober ich den Baum alle naselang halsen muss.Und werden dabei kaum schneller als 3 kn.
Konstantina steigt voll auf "Zwei Boote, eine Regatta" ein und versucht ein Boot nach dem anderen einzuholen.
Das einzige Manko ist, dass es zur Zeit keine Duschen in den Häfen gibt, allerdings haben wir uns noch vor der Abfahrt eine Camping-Solar-Dusche gekauft.
Und die gilt es nun auszuprobieren. Nach zwei Stunden ist das Wasser gut warm.
Konstantina duscht noch in voller Fahrt und sorgt bei entgegenkommenden für lange Hälse.

 
Ich warte, bis wir vor der Brücke Uitwellingerga sind, dann fahren wir an einen Steg.


Old sailors don't die, the only smell like it.
Konstantina schwört, die ältere Lady auf dem Motorboot hätte ein Fernglas benutzt. Ich glaube es ja nicht.
Wir fahren abends in den Hafen, pünktlich vor dem nächsten Regenguss, packen all unsere Sachen in den Anhänger und räumen die Schabernack auf.
Urlaub ist fertig...komisch


Freitag, 12. Juni 2020

heimwärts Teil 2 Edam-Stavoren 12.6.2020




Noch in der Früh im Hafen von Edam meinte die Hafenmeisterin, dass es heute wohl sehr warm würde. Das kommt aber erst später, die Fahrt geht mit Dunst, Nebel und klebrig feuchter Luft los.
Bis Enkhuizen müssen wir kreuzen, wesentlich mehr als 2-3 kn kriegen wir kaum hin. Das kann der Autopilot besser als ich, also lassen wir den ran.



Hinter der Schleuse legen wir eine Pause im Stadthafen ein, essen frietjes und klebrig süßes Softeis dann gehts weiter. Etwas schneller, aber auch jetzt sind 5 kn Luxus.
In Stavoren denke ich zunächst daran, mich an den 3.24 std. Steiger zu legen, aber auf die Idee sind schon andere gekommen, im Hafen ankern wollen wir beide nicht, weil wir uns schon noch ein bisschen die Beine vertreten wollen.
Ich komme tatsächlich zum ersten Mal in den Alten Hafen (Ich hab so selten das Bedürfnis in Stavoren zu übernachten)


Der Windfinder zeigt eine fast windstille Nacht an, aber irgendwie traue ich dem Braten nicht. Es gewittert am Horizont, deswegen fahren wir nicht zum Ankern vor den Strand.
Und so ist es dann auch. Eine Stunde lang zieht eine Front durch, die sich gewaschen hat. Draußen wäre das kein Spaß gewesen.

Donnerstag, 11. Juni 2020

heimwärts Teil1 Amsterdam-Edam 11.6.2020


Die Tatsache, dass wir noch einen Tag in Amsterdam geblieben sind, hat einen Nachteil: jetzt haben wir den Regen bei der Heimfahrt. Und wie:

Konstantina überredet mich, erst einmal irgendwo anzuhalten, weil ich aber hier nicht einfach so ankern will, fahre ich zur Pampusinsel, da habe ich vor ein paar Jahren schon einmal ein Unwetter abgewartet.
Als das dann endlich vorbei ist, scheint doch bald tatsächlich wieder die Sonne...

... und wir kreuzen um Marken herum, wobei Konstantina und ich die Wenden immer schneller schaffen.
Wir entscheiden, den Hafen Edam anzulaufen, weiter muss heute wirklich nicht, außerdem laufen wir so mit dem perfekten Wind.


Konstantina hat Spaß und lässt die Pferde aber mal so richtig laufen, und das, obwohl der Wind immer noch eher lau weht.


Von solchen Geschwindigkeiten hab ich vorher immer nur geträumt. Nur in den Hafen, da muss ich noch einfahren.
Und da liegen wir am Stadthafen, laufen in die Stadt und genießen.







und mein Bruder löst das Rätsel der merkwürdigen Jahreszahlen an der Kirche.






Amsterdam 8.6.-11.6.2020



So stark der Wind gestern noch war, heute weht nur ein laues Lüftchen und so segeln wir mit Rückenwind und gerade einmal ein paar Knoten gen Amsterdam.



Konstantina hats gestern ein bisschen erwischt, ich lerne den Begriff "windbitten". Zu viel Wind, zu kalt, zu viel Regen.


Der Sixthafen ist verblüffend leer, obwohl wir erst am Nachmittag einlaufen, sind noch massenhaft Plätze frei.
Ich habe Konstantina noch von den vogelwilden Typen erzählt, die hier mnchmal liegen und prompt landen wir neben einem Paar, die seit letztem Winter hier sind. Sie wollten nach Spanien, können aber wegen Corona nicht dahin. Nun leben Sie auf dem Boot im Sixthafen.
Wir entscheiden uns, eine Nacht lang in einem Bed und Breakfast zu übernachten, Konstantina sehnt sich nach einer Dusche, ich nach einem Bett, das meinen Rücken etwas schont.


Wir finden das de Baronie, ein wunderbares Grachtenhaus, duschen, schlafen...




Ins Rijksmuseum kommen wir nicht rein, es ist wochenlang ausgebucht, aber ins van Gogh-Museum.
Und das ist genauso spooky, wie der Besuch im Zuiderzee-Museum:
Ich habe zwischendurch den Eindruck, man hat uns dort versehentlich eingeschlossen, immerhin, die Bilder, die normalerweise hinter einer Traube von Menschen verschwinden - jetzt kann man sie in aller Ruhe ansehen.



Konstantina leiht sich ein Fahrrad, und so erkunden wir die Stadt. Es ist ein bisschen wie verhext: Entweder wir kommen zu spät und der Turm, auf den wir hinaufwollen oder die Ausstellung ist schon so gut wie geschlossen oder es ist ausgebucht, wie das Rijksmuseum, oder völlig dich, wie die Oulde Kerk.




Eilig haben wir es trotzdem nicht. In 2 Tagen kann ich den Rückweg immer schaffen, nur müssen wir uns ein kleines bisschen Gedanken machen, dass Konstantina am Sonntag ihr Flugzeug in Düsseldorf kriegen muss.
Also verschieben wir unsere geplante Rückreise um einen Tag und genießen noch einmal die Sonne in Amsterdam in Zeiten der Corona.

Montag, 8. Juni 2020

Rock'n Roll nach Marken 7.6.-8-6-2020




Trotz der Rückenschmerzen fahren wir Richtung Marken. Wir wollen ja am Ende bis Amsterdam, in einem Rutsch schaffe ich das nicht, Marken ist aber ein zauberhafter Stop zwischendrin.
Bei tollem Wetter fahren wir los, es ist am Anfang noch sonnig, der Wind liegt bei 5-6 bft, deswegen fahre ich im 2. Reff und mit der Fock.
Wir werden kaum einmal langsamer als 5,5 kn.


Leider regnet es später mehr und mehr und Konstantina wird ein bisschen malad.
Marken ist genau so wunderlich wunderschön wie all die Jahre zuvor. Der Hafenmeister kommt ans Boot, ein Schwätzchen halten (der Aufenthalt am öffentlichen Pier ist nach wie vor kostenlos) und nach wie vor gibt es weder Duschen noch Toiletten. Er wirkt auch ein bisschen unterfordert, es sind kaum Segler da.
Aber dann laufen wir los. Erst mein Rücken und Konstantinas laufende Nase beenden den Spaziergang, dann gehen wir essen, dann ins Bett.





Die Wärmflasche wechselt in dieser Nacht vorübergehend seinen Besitzer.

Schleuse Altenrheine - Kurz vor Lingen 2.4.2024 (Ach, Du Scheiße!)

  Ich habe das Gefühl, ein bisschen was aufholen zu müssen und bin früh unterwegs. Ich kann mich hinter einem Tanker einordnen, der ziemlich...