Montag, 8. August 2016

Nach Hause 3.8.16


Es ist viel Wind angesagt für heute, 5-6 Btf in Böen 7. Aus SW, also ok für mich.


Allerdings sieht es direkt vor dem Ufer überhaupt nicht so aus, als würde überhaupt irgendein Wind wehen. Gottseidank kann ich der Versuchung widerstehen, mehr Segel als die Fock zu setzen, denn nur ein paar hundert Meter weiter drauße geht die Post ab. 7 Knoten nur mit der Fock hatte ich auch noch nicht und so bin ich in 2,5 Stunden in Stavoren.

Pause gibt es hier auch nicht, ich laufe in den Vorhafen, gerade als die Schleuse öffnet und der kräftige Rückenwind sorgt schon für einige Turbulenzen in der vollbesetzten Schleuse.

Über die Kanäle fahre ich immer noch nur mit dem Vorsegel, immer bei 5-6 Knoten.

Bis ich in Sneek einlaufe.
Hier muss ich erst einmal durchschnaufen.
Ich bin zurück.
Die Fahrt ist vorbei.
Komisch.

Ein langer Tag 2.8.16


Der Tag beginnt sehr, sehr hektisch: Es rumpelt und scheppert auf dem Boot: Der Anker hat nicht gehalten und das Boot treibt auf die Sandbank vor Vlieland zu. Und setzt immer wieder sacht aber bestimmt auf. Ich kanns nicht glauben, aber die Ankerwachen-App hat sich aufgehängt und als ich sie noch einmal starte, zeigt sie stumm aber eindeutig, dass ich nach Süden abtreibe. Ich leuchte mit meiner Taschanlampe Richtung zweier Boote, die ich als Peilung benutzt hab, aber kann nicht so richtig schlau draus werden. Als ich mich allerdings umdrehe, sehe ich ein Plattbodenschiff, das abends noch trocken gefallen war, nur noch 30m weit weg.
Nun also schnell die Anker hoch, den Motor gestartet und weg. Glücklicherweise bekomme ich die Anker auch, mit viel Kraft aber immernin, geborgen, allein der Notanker hatte sich irgendwo verheddert und gerade, als ich ihn eben opfern wollte, kommt er frei. Durch die Umkehr der Strömung hat sich mein Klappanker, der sonst gut festhält, gelöst, ihn kann ich ohne jede Anstrengung ins Boot ziehen.

Was nicht funktioniert: Zum ersten Male spinnt die Navigation. Da ich allerdings ein Freund der Redundanz bin, hab ich die Navionicssoftware auf mehreren Geräten und nun fahre ich wie schon früher auch, mit dem Smartphone in der Hand durch die Dunkelheit. Die beleuchteten Tonnen machen es aber auch nicht allzu schwer und bald geht dann auch die Sonne auf und belohnt mit Bildern wie:



Natürlich habe ich abends die Fallen vom Groß und der Fock gelöst, damit sie im Wind nicht so einen Radau machen. Jetzt versuche ich bei doch gar nicht so schwachem Seegang die wieder dranzutüddeln, damit ich segeln kann. Nach Harlingen, hart am Wind. Von da auch dann mit auslaufendem Wasser nach Kornwerdersend. So der Plan.

Es geht auch gut, von Harlingen aus, wo ich viel zu früh ankomme, geht es gegen Strom und auch gegen Wind zur Schleuse.

Ich möchte nach Medemblik, Petroleum kaufen für meinen neu reparierten Ofen und im Twee Schouwtjes meinen Urlaub ausklingen lassen.
Der Wind ist mir gesonnen, ich kann einen flotten Am-Wind-Kurs fahren und komme ohne
Sperenzchen an. Mit dem riesigen Windrad gibt es natürlich auch noch ein Problem: Man sieht es von sehr weitem und glaubt die ganze Zeit: "Gleich bin ich da". Ist man aber nicht. Und dann vergisst man zu trinken und zu essen, weil, man ist ja gleich da. Ist man aber nicht.

Das Twee Schouwtjes ist heute allerdings zu, da muss es eine gebackene Scholle in einer Bude auch tun.

Sonntag, 7. August 2016

Nach Vlieland - Ankern mit Hindernis 1.8.16

Am Vortag hatte sich noch ein anderes Paar mit einem kleinen Boot im Päckchen festgemacht, nu müssen alle losemachen, weil ich gegen 9 Uhr aufbreche.
Leider muss ich anfangs wieder motoren, und der Ebbstrom will auch nicht so recht ziehen, dann aber erwische ich das Westgatt und kann Segel setzen. Ich denke mir das so: Wenn ich beim vorherrschendem West-Süd-West-Wind mit 330 Grad ganz weit raus fahre, kann ich mit einer Wende und Kurs 240 Grad bis über die Untiefen vor Terschelling und Vlieland kommen.
Ich möchte im Watt vor Vlieland ankern, da ist es schön geschützt und weil ich mörgen auch in aller Herrgottsfrühe weitermuss, Flut setzt um 4 Uhr 30 ein, gehe ich im Hafen niemandem auf den Keks.

Und das klappt auch alles: Eine Wende - Fahrt um die Flachs herum und mit dem längst eingesetzten Flutstrom bis vor die Insel. Und hier erwartet mich dies:


Meine Ankerwachen-App hat noch nie Grund zur Beanstandung gegeben, also warum jetzt? Ich lege mich friedlich hin und vertraue einfach mal der Technik

Mittwoch, 3. August 2016

Ameland 30.-31.7.16

Vor Tau und Tag geht es los, ich will den Ebbstrom nutzen und das Hubertusgatt mit möglichst viel Wasser unter dem Kiel nehmen. Schließlich erwartet mich ja wieder "Strom gegen Wind".
Noch in der Ausfahrt treffe ich auf ein Boot, das Lauwersoog hinten draufstehen hat "Super, locals, da fahre ich einfach mit" denke ich mir, allerdings scheint ER viel mehr damit beschäftigt zu sein, IHR die Welt zu erklären, als auch einfach mal am Gashahn zu drehen. Ich setze bei der erstbesten Gelegenheit die Segel und in ziemlich wilder Fahrt geht es nach NW ins Gatt. Die anderen versuchen nun auch Segel zu setzen, aber wie sagt der Russe: "Hart vorbereiten, weich kämpfen".

Ich folge den rot-weißen Tonnen aus dem Gatt heraus, und beim zurückschauen sehe ich, dass sich mittlerweile eine ganze Schar von Booten in meinem Kielwasser befindet, teils unter Segel, teils mit Motor.
Hinter dem Gatt kann ich noch ein bisschen zusätzlich Fahrt aufnehmen, weil ich abfallen kann und auf See ersetze ich die Fock durch die Genua.
Und weil es so schön geht und weil ich Bock auf segeln hab, biege ich nicht nach Lauwersoog ab, sondern fahre weiter, Richtung Ameland.
Trotz Genua wird die Fahrt immer langsamer, der Wind schläft wieder ein. Allerdings habe ich überhaupt nicht das Gefühl, langsam zu fahren, aber die Logge lügt nicht und als ich eine halbe Stunde lang mehr oder weniger neben einer Umfahrungstonne rumdümpel, entschließe ich mich, den Motor für die letzten 15 sm zu nutzen.


Es geht ganz hart an den Wind, und tsss, das Groß nicht ganz durchgesetzt...

Unter Deck sieht dann schon mal so aus







 Die Gasförderung als Orientierungspunkt

 
Immer noch DER perfekte Leuchtturm. Da werd ich mal raufsteigen.
Tja, von der Boje aus sind es immer noch 2,5 Stunden.
Im Hafen ist es natürlich wieder voll, ich fahre ins Päckchen mit Peter und seiner Frau, Holländer, die auf einem liebevoll restaurierten alten Boot unterwegs sind. Nachdem das Boot sehr genau fixiert wurde, kriege ich erst einmal ein Anlegebier. Nach 12 Stunden kann ich das gut vertragen.


Abends zieht es sich wieder zu, aber immerhin regnet es nur ein bisschen. Und am nächsten Tag kann ich endlich Leuchtturm angucken. Das sind vom Hafen Nes aus 10 km mit dem Klapprad. Tut etwas weh am Hintern aber es lohnt sich:




 

Schleuse Altenrheine - Kurz vor Lingen 2.4.2024 (Ach, Du Scheiße!)

  Ich habe das Gefühl, ein bisschen was aufholen zu müssen und bin früh unterwegs. Ich kann mich hinter einem Tanker einordnen, der ziemlich...