Montag, 30. Juli 2018

Richtung Heimat 29.7.18


Ich kann vor Aufregung schlecht schlafen daher findet meine Abfahrt noch vor den anvisierten 5.00 Uhr statt. 
Daher ist es bei der Abfahrt noch stockdunkel. Ich fahre allerdings nicht alleine, zwei andere Segelyachten machen sich auch auf den Weg.


Die Flut steht seit 3.00 Uhr das ablaufende Wasser Das ablaufende Wasser und der, nicht allzu effektive raume Wind bringen mich schnell auf 6-7- kn.

Trotzdem bin ich nervös: In den letzten Tagen macht sich Spiel an der Pinne bemerkbar und ich mache mir Sorgen um den Motor. Dass ich doch nicht mehr den Impeller getauscht hab, der wäre nämlich fällig gewesen.

Um 9.00 erreiche ich die Leuchttürme und biege Richtung Westen ab. Von nun ab wird es langsam. Der Wind dreht immer mehr auf achterlich, und ich muss gegen die Strömung an. Die ist zwar nicht stark, bremst mich aber doch auf höchsten 3 kn ab.
Das wird knapp, die Otzumer Balje zu erreichen, deswegen werfe ich irgendwann doch den Motor an.

Im Gatt weht dann Wind von 4-5 btf, und ich fahre mit Vollzeug gegenan. Das ist wesentlich zu viel. Bei der erstbesten Gelegenheit berge ich die Segel, und fahre mit Motor. Sehr mühselig, gegen Wind und gegen den einsetzenden Ebbstrom.
Das Einlaufen in die Box gelingt auch nur mit viel Hilfe meiner Nachbarn, allerdings liege ich auch neben einem Riesenschiff und meine Platz ist recht knapp bemessen. 
Man sollte wunderschöne Zeiten nicht versuchen zu wiederholen. Spiekeroog mit Tamara war ein Traum, jetzt ist es leer.
Die Linde, an der wir Blüten gesammelt haben, ist jetzt leer und das Eis der "bunten Kuh" nicht mehr so lecker.
Abends gehe ich noch mal ins Inselkino.

  

27.-29.7.18 Bremerhaven Nachschlag

Meine Abfahrt ist für den 27. geplant. Wenn ich mittags rauskomme, muss ich noch ein Weilchen gegenan, aber dann kann ich mit dem Ebbstrom aus der Weser raus fahren.
So die Theorie.
Die Praxis sieht so aus, dass die Schleuse gewartet wird und deswegen mittags nicht öffnen. Und als sie dann öffnen ist die so voll, dass ich nicht mitfahren kann. Und noch eine Stunde warten soll.
Das wird mir dann aber zu spät und ich beschließe, da es samstag regnen soll, bis Sonntag da zu bleiben.
Freitags ist es so heiß, dass ich kaum einen Schritt aus dem Boot heraus machen kann.
Und Samstag gehe ich dann ins historische Museum.
Es ist eine phantastische Einrichtung, jede Menge Exponate, die das knallharte Leben der Fischer ohne jede Romantik zeigt.
Und dann bricht das Gewitter los, auf das alle hier gewartet haben.


Abends schleuse ich mich noch aus und ziehe um an den Anlegeplatz an der Geestemünde. dann kann ich wenigstens morgen früh raus.
 
 

Freitag, 27. Juli 2018

25.7. - 27.7.2018 Bremerhaven

Menschen, die im Watt fahren, sind prima Kopfrechner. Und so grüble und rechne ich auch hin und her: Blaue Balje? Harle? Wann zieht die Strömung, wann muss ich gegenan?
Der Hafenmeister beendet das ganze: "Lass Dich mit dem Ebbstrom ziehen, und dann fährst Du mit dem Flutstrom in die Weser. Halbe Tide an der Harle reicht."
Tamara hört das gern, ich muss nicht um 6.00 sondern um 9.00 auslaufen, Zeit für Frühstück.
Wir fahren an der Sandbank vorbei, an der wir Tamaras neue Freunde, die Seerobben entdecken. Die dösen und ruhen sich aus. Ganz vorsichtig fahre ich so dicht ran, wie es der Tonnenstrich erlaubt.

Aber all das Rechnen entpuppt sich dann doch als Makulatur. Es geht eben kein nutzbarer Wind, wir fahren bis zum Ende der Harle mit dem Motor, dann müssen wir, fast ohne Wind, gegen den Strom des ablaufenden Wassers zum Weser-Fahrwasser. Da wir aber unbedingt segeln wollen, haben wir zunächst 2-3, dann 1-2 kn über Grund. So brauchen wir dann auch bis 15.00, um das Weser-Fahrwasser zu erreichen. Um 17.00 würde die Tide kentern und der Strom uns in die Weser ziehen, ich entscheide mich allerdings nicht zu warten, sondern gegen den Ebbstrom einzulaufen. Dabei haben wir dann auch endlich mal ein bisschen nutzbaren Wind.




 Ich finde es immer wieder spektakulär,neben Ozeanriesen herzufahren.





 Es ist dann auch wieder mal ein Wettrennen gegen die Uhr: Die Schleuse am Neuen Hafen wird wohl, so habe ich auf Spiekeroog gehört, nur zur vollen Stunde bedient, wir erreichen sie aber um 20.05.
Ich funke den Schleusenwärter an, der mit "kann losgehen" ganz unkompliziert die Schleuse aufmacht.


Es ist Tamaras letzter Tag und wir streichen ein bisschen durch diese wunderliche Stadt. Weitgehend ohne jeden Charme mit einer hypermodernen Wasserfront, einem spektakulären Congress-Center und einem wirklich tollen Hafen.




Wir gucken krabbeln auf einem U--Boot aus dem 2.Weltkrieg herum und fahren auf das Congress-Center, aber dann muss Tamara langsam zum Bahnhof.






Ich rechne mal wieder und komme trotzdem auf keinen grünen Zweig:
Egal, wie ich aus Bremerhaven rausfahre, ich muss gegenan. Morgens um 3.00 mag und kann ich nicht rausfahren, um 9.30 beginnt die Flut, das brauche ich gar nicht erst zu versuchen, aber 14.00 losfahren ist schon sehr spät.
Ich gehe erst einmal ins Auswandererhaus, ein spektakuläresMuseum zur Emigration und wirklich berührender Diskussionsbeitrag zur aktuellen Debatte.


Ich bin vom dem Museum so geflasht, dass für das Schiffahrtsmuseum mit der mittelalterlichen Kogge nicht mehr viel Zeit und Raum in meinem Kopf bleibt.
 

 

Donnerstag, 26. Juli 2018

22.7.-23.7.2018 Wangerooge

Vor ein paar Jahren bin ich einmal die Muschelbalje entlang gefahren, jetzt hätte ich gerade einmal 20 cm unter dem Kiel, das ist mir zu wenig. Und weil wir außenrum über die Otzumer Balje müssen, die auch immer flacher wird, geht es um 7.00 Uhr los.



 Es ist wieder völlig windstill, aber gottseidank hat mich der Außenborder noch nicht im Stich gelassen.





Tamara und ich steigen auf den Leuchtturm, der Ausblick ist phantastisch. Funfact: Als ich unten bin, fällt mir ein, dass ich vergessen hab, die Türe mit dem Jugendherbergsschlüssel abzuschließen. Und vergessen hab, das Licht wieder auszumachen. Also die ganze Strecke wieder rauf...



Der Strand ist mir zu sehr Baustelle, hier mag ich nicht ins Wasser gehen. Tamara ist das egal, die schwimmt los und ist auf einmal Aug in Aug mit einer Seerobbe. Ich weiß nicht, wer sich mehr erschreckt hat.
Während sie am Strand köchelt, sitze ich beim Hafenmeister und trinke ein echtes Früh-Kölsch und tausche mit den anderen Seglern Anekdoten aus.
Ich erfahre: Ich soll mit dem Ebbstrom auslaufen und dann schaffe ich die Barre an der Harle ganz leicht. Und mich dann in die Weser reinziehen lassen.
Aha.
 

16.7.-22.7.2018 Tamara is in da House. Spiekeroog


Mit Tamaras Ankunft ändert sich zunächst alles:
Das Boot ist rappelvoll.
Und es gibt was anderes als Käsebrote zu essen, Tamara ist so kompromisslos, sie hat sogar eigene Gewürze mitgebracht, meinen traut sie nicht über den Weg. 
Vor zwei Jahren hab ich ihr mal aus Spiekeroog geschrieben, dass ihr die Insel gefallen würde und tatsächlich, es ist manchmal so furchtbar einfach. Es wird eine Traumwoche:

der unendlich lange Sandstrand,
jeden Morgen und jeden Abend im Hafen die Tide beobachten
die Eisdiele mit zwei Kugeln Eis
Drachensteigen
Essen
Inselkino mit "Drei Tage in Quiberon"
Restaurants, die alle Punkt 21 Uhr schließen
Kinder, Kinder, Kinder
Lindenblüten pflücken
Cellokonzert
Tamara
Licht
Luft
Sonne
 
Die Fahrt von Norderney nach Spiekeroog beginnt morgens um 6.00, mit der letzten Flut. Es ist fast völlig windstill und Tamara verfällt durch das Motorengeräusch und das leise Schaukeln fast in narkoleptische Zustände.



Die Hafenzufahrt von Spiekeroog. Hier bin ich mal hängengeblieben, diesmal habe ich besser gerechnet.

 Augen auf bei der Liegeplatzwahl. 
 






 








Schleuse Altenrheine - Kurz vor Lingen 2.4.2024 (Ach, Du Scheiße!)

  Ich habe das Gefühl, ein bisschen was aufholen zu müssen und bin früh unterwegs. Ich kann mich hinter einem Tanker einordnen, der ziemlich...