Donnerstag, 6. Juni 2019

Vaxholm 6.6.2019


Wer würde schon auf eine so blöde Idee kommen, am schwedischen Nationalfeiertag bei bombastischem Sommerwetter in ein Touristendörfchen nahe Stockholms zu fahren. Niemand, der wirklich bei klarem Verstand ist.
Außer mir.
Anton hatte von Vaxholm geschwärmt, schöner Hafen, nette Stadt... 
Vor die Schären hat der liebe Gott allerdings die Schleuse gesetzt und es kostet ein bisschen Unsicherheit und Nachfrage, bis klar wird, wie das alles hier funktioniert. 200 kr. kostet der Spaß und das Geld wird nicht etwa wie Holland per Klompen an der Angel eingesammelt, sondern modern mit Karte bezahlt.
Immerhin lerne ich, dass mein Boot unter einer 11,40m Brücke durchpasst, der Schleusenwärter ist da pragmatisch: Wenn es nicht klappt, fahre ich eben Motorboot, dann passe ich durch die nächste Brücke ganz sicher durch.


Hinter der Schleuse ist die Hölle los. Alles, was schwimmt und auch nur ein PS aufs Wasser bringt, ist unterwegs. Dabei sind die Fahrer oft genug heillos überfordert mit den PS-starken Charterbooten. Speedboote, Ausflugsdampfer, Angelboote mit Außenborder und jede Menge Segelboote unter Motor. Und mittendrin kreuze ich.



Im Hafen von Vaxholm wird mit Mooringleine angelegt: Man fährt mit dem Bug an den Steg, springt runter, macht das Boot provisorisch fest, nimmt eine Leine, die am Steg fest ist und im Wasser liegt, zieht die Leine raus (bäh!), während man auf dem Schiff nach hinten geht. Dann Mooringleine stramm an der hinteren Klampe festmachen. Fertig.
Wenn denn da eine Leine liegt, denn obwohl ich perfekt an den Steg ranfahre, dass da eine Leine fehlt, merke ich erst nach dem Festmachen.
Aber auch das wird gelöst und ich kann jetzt feststellen: Mooringleine? Hab ich auch schon mal gemacht. 


Danach schaue ich mir das Fort an, hochgelobt wurde es im Reiseführer. Martialisch, dafür, dass Schweden seit 200 Jahren keinen Krieg geführt hat, finde ich.

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