Mittwoch, 19. Juni 2019

Borstö / Örö 19.6.2019


Mein Hafenführer beschreibt die Insel Borstö als die bekanntere und stärker frequentierte Insel und ich bin auch schon gespannt. Das Wetter ist perfekt: Wind aus SW lässt die Schabernack mit 6kn dahinrauschen, Die Einfahrt nach Borstö ist filmreif, der Anlegesteg komplett menschenleer. Ich brauche wirklich jeden Meter Leine, um von der Anlegeboje an den Ponton zu kommen, glücklicherweisae habe ich nicht den Holzanleger benutzt, hier wäre es knapp unter dem Kiel geworden.
Danach muss ich trotzdem erst einmal das Boot putzen. Der Anker in Trunsö war voll Lehm, jetzt ist es die Plicht auch und meine Hose erst recht.





Ich gucke, was die Insel so zu bieten hat, die Wanderung ist dann auch richtig schön. An einem Punkt, der ich mit "sehen und hören" übersetze, setze ich mich auf einen Felsen, höre das Rauschen der Bäume und den Zirpen, Trillern, Schnattern, Singen und wie man diese völlige unbekannten Geräusche von Vögeln noch beschreiben will, zu. Dabei lasse ich mir die Sonne ins Gesicht scheinen, und genieße den unglaublich intensiven Geruch des Walds.



Es gibt eine alte Galleonsfigur anzusehen, die offenbar auch eine gewisse Berühmtheit hat.



Und die wahrscheinlich zufriedensten Schafe der Welt



einen Aussichtspunkt und 



und tatsächlich wohnen auch vier (4) Familien auf der Insel. Da ist es wieder, das Bullerbü.





trotzdem: ich will nicht die Nacht über hierbleiben, zu viele Leute haben mir tolles über die Insel Örö erzählt, erst gestern wieder. Das Wetter ist zu einladend und ich hab Bock aufs Segeln.
Also fahre ich noch weiter und die Tour durch die Schären, ist das, was ich vorgestern vermisst habe. Der Hammer!
Navigiert wird per Peilung, per Kardinalstonne, per Leuchttürmchen. Jetzt fahre ich schon Wochen durch diese Landschaft und werde sie einfach nicht satt.



In Örö sehe ich tatsächlich einmal so viele Schiffe auf einem Haufen, wie seit Anfang der Reise nicht. Aber der Hafen ist happig teuer. Und eine Flasche Bier kostet 8,50.
Die Sauna von der mit alle Segler vorgeschwärmt haben, ist stark frequentiert. Zeit für Milieustudien:

Der Finne an sich in der Sauna:
1. liegt nicht gammelig rum, wie unsereins, sondern sitzt.
2. benutzt kein Handtuch zum Draufsitzen, sondern bestenfalls ein Taschentuch. Ober auch kein Taschentuch.
3. Deswegen liegt der Finne an sich auch nicht, weil: Will man seinen Kopf dahin legen...?
4. Der Aufguss wird nicht zelebriert, wie unsereins das kennt. Der Finne an sich steht zum Aufguss auch nicht auf. Der Wasserkübel steht zu seinen Füßen, und wenn Aufguss gemacht wird, wird Wasser vom Sitzplatz aus auf den Ofen geworfen. Oder daneben.
5. Aufguss ist eigentlich immer. Wenn man nach einem Aufguss wieder etwas sehen kann, oder wieder Luft kriegt, landet die nächste Ladung Wasser auf dem Ofen. Oder daneben.
6. Der Finne an sich gammelt nicht 3-4 Gänge lang in der Sauna rum mit ewig langen Pausen dazwischen. 1-2 mal reicht. In einer Sunde muss das durch sein. 
7. In der Pause schnell ein Bier zu trinken, ist nicht verpönt, macht auch nix, ist eh fast kein Alkohol drin.    

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