Donnerstag, 13. Juli 2017

Scheveningen 11.7.17 - 13.7.17


Geplant ist die Abfahrt um 9, denn die Strömung dreht dann nach Süden. Die Strömung hat hier tatsächlich gar nichts mit den Ebbe- und Flutzeiten zu tun und ist eine ganz eigene Wissenschaft. Man nähert sich doch langsam dem Ärmelkanal. Das findet eben Alexander heraus, der sich auf solche Unternehmung viel exakter vorbereitet als ich. Trotzdem verzögert sich die Abfahrt, weil wir versuchen, Funkkontakt herzustellen, wäre ja schön, wenn wir in Kontakt blieben.
Ich denke viel darüber nach, ob ich mich getraut hätte, mit meinem Vater zusammen auf einem Boot eine vierwöchige Reise anzutreten, aber ich glaube, das hätte nicht funktioniert.

Die Fahrt entpuppt sich als Gegenanbolzen, zuerst fahre ich aus Respekt vor dem Wind im Reff und mit der Fock, aber nach zehn Minuten löse ich zumindest mal das Reff. Trotzdem fahre ich wie mit angezogener Handbremse. Also mache ich mich auf und ersetze die Fock durch die Genua. 
Von einer Schwedischen Jacht, die dicht an mir vorbeizieht, lerne ich, dass 5 Grad weniger Höhe gleich viel mehr Geschwindigkeit mit sich bringt. Muss man eben alles immer wieder neu lernen, wenn man so ungeduldig ist wie ich.


Scheveningen ist ja nun mal das bekannteste und größte Strandbad der Niederlande, aber so eine Strandpromenade hab ich noch nicht gesehen.











Für Mittwoch gibt eine Sturmwarnung, vormittags regnet und stürmt es. Ich verbringe den Vormittag damit, meinen Banana-Pi zum Laufen zu bringen. Er läuft zwar, aber liest aus unerfindlichen Gründen das GPS nicht mehr richtig aus. Der BPi, den ich auf der Herfahrt noch in Düsseldorf gekauft habe, scheint dagegen völlig hinüber zu sein. Der muckt sich gar nicht.

Danach versuche ich, ein Android auf meinen RaspberryPi zu bringen. Dazu braucht man aber Linux. Habe ich. Auf dem RaspberryPi. Ich könnte also meine Rpi dazu benutzen, eine SD-Karte mit dem Android-Image zu bespielen. wenn ich eine Tatstatur für das Teil hätte. Habe ich aber nicht. Es ist zum verzweifeln.

Alexander, sein Vater und ich verbringen den weiteren Tag in gemütlicher Männer-Eintracht, spazieren wir die Promenade entlang und fahren mit der Straßenbahn nach Den Haag. Wir entscheiden das allerdings ziemlich spontan, deswegen habe ich meinen Reiseführer natürlich nicht mit. Von Den Haag bekommen wir deswegen nicht viel mehr mit, als moderne Architektur. 







Und weil mein Liegeplatznachbar aus dem Päckchen morgen früh um 6 los will, muss ich mein Boot umlegen. Das tue ich dann auch gerne, allerdings gerät die Umlegerei fast zum Fiasko. Ich muss mal üben, mich vom Wind rückwärts treiben zu lassen. 
Ohne, dass der Bug in den Wind dreht. Und ich auf einmal quer stehe.

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