Dienstag, 25. Juli 2017

24.7.17 Ein hartes Stück Arbeit



Mein Laune ist mies. Zuerst einmal tut es das, was es jeden Tag tut, seit ich unterwegs bin: Es regnet. Und ich muss dringend Benzin besorgen. Es lebe die Segnung des Internets und das EU-weite Roaming: Ich finde eine Tankstelle in Fußweite und komme mir vor, wie bei meiner Überführungstour, damals in Groningen im Einstieg in die StaandeMast Route
Dabei sehe ich, dass es eine Brücke durch Middelburg gibt, die nur alle zwei Stunden öffnet: Um 8.37, nicht um 10.37, 12.37 usw.
Das nimmt mir eine Entscheidung ab, weil ich überhaupt nicht durchblicke, wann ich eigentlich am besten losfahren soll, drei Fragen, vier Antworten.
2 Std. nach Hochwasser Vlissingen, sagt mein NorthSea Passage Pilot, der Hafenmeister sagt bei HW Vlissingen und mein Törnführer. Ach was....
Da die Brücke aus dem Hafen heraus auch nur einmal pro Stunde öffnet, wird es knapp aber es geht im Konvoi durch den Kanal 7 km bis Vlissingen, dann setze ich Segel und los gehts. 


Es ist richtig viel Wind, ich nehme das Segel ins Reff und versuche nach einem Blick in die Karte, gar nicht erst einen Weg durch die Untiefen zu nehmen, sondern fahre gleich ganz außen um das Gerödel herum. So die Theorie.

Ich liefere mir ein munteres kleines Rennen mit einem Franzosen und einem Local, die Boote meiner Alters- und Gewichsklasse haben, und stelle voller Verwunderung fest, dass ich trotz flotter Fahrt nur 2-3 kn hinkriege, wir fahren nämlich genau gegen den einlaufenden Strom... Es dauert gute 2 Stunden, bis ich am Wendepunkt ankomme



Nun läuft es etwas besser, aber von einer Strömung, die mich mitzieht ist nichts zu spüren, eher werde ich gegen O gedrückt. 

Spätnachmittags erreiche ich Westkapelle. Hier hat Ute wohl immer Urlaub gemacht, jetzt stehe ich vor der Frage, entweder noch eine Wende um das Untief namens "Rassen" zu fahren, oder die Abkürzung durch das Geul.
Mich sticht der Hafer, also fahre ich durch das Fahrwasser, seeeeehr vorsichtig, recht und links schäumt die Gischt.




Erst nach die Wende bekomme ich den Strom ab, der schiebt mich mit 7-8 kn Richtung Roompot-Schleuse. Und um Haaresbreite hätte ich mich ganz fatal verfahren, denn das Fahrwasser endet nicht etwa an der Schleuse, sondern an einer gelben Tonne. Da geht es dann nicht mehr weiter.

Also: zum Mitschreiben:

Die Anfahrt der Roompot-Schleuse von Süden her:
Fahrwasser bis zu roten Tonne R10. Danach nicht mehr weiter, sondern man steuert ganz genau diesen Turm (s. Bild unten) an. Er sieht aus, wie ein Windrad im Bau, hat aber ein Radar oben drauf. Dabei achtet man steuerbords auf die gelben Tonnen, die auch nicht zum Spaß da stehen.
Die Ostumfahrungstonne Caisson steht noch im Weg, die ist eben im Ost zu durchfahren.

ODER:

Man hält sich Richtung grüner Tonnen OR11 und folgt dann einem grünen Richtfeuer. Aber KEINESFALLS nach Bb abtreiben lassen, da ist es untief.
Ich habe das Richtfeuer allerdings nur in der Karte und dann wieder erst gesehen, als ich praktisch davorstend.



Diesen Turm gilt es zu treffen



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