Montag, 31. Juli 2017

26.7.17 Noch ein langer Schlag und IT-Voodoo




 Man könnte fast verzweifeln: Egal wie man fährt, wenn man aus der Schelde herausfährt, hat man immer eine Fahrt gegen den Strom. So einfach, wie das Wattenmeer ist das hier wirklich nicht.
Der Hafenmeister, ein ganz junger Kerl, gibt mir die Empfehlung  „1 Stunde vor Hochwasser“, weiß aber am Ende nicht so genau, ob das Hochwasser innerhalb, oder außerhalb der Schleuse gemeint ist. Und das  unterscheidet sich um eine Stunde.

Um 5.40 bin ich jedenfalls an der Schleuse, das Wetter scheint heute mal regenfrei zu bleiben, und tatsächlich segele ich erst einmal mit der Strömung. Was ist total unlogisch finde, denn eigentlich fließt das Wasser doch ins Gatt hinein…
Ich folge allerdings mit schönem, halbem Wind dem Fahrwasser durch alle Untiefen hindurch. In der Zwischenzeit hat wieder einmal mein BananaPi die Navigation übernommen, weiß der Teufel, warum das GPS Modul wieder funktioniert. Zur selben Zeit hat mein Tablet nämlich den Geist aufgegeben.

Überhaupt IT-Voodoo:
Die Navigation findet neben der Karte mittels Navionics-Software statt: Diese habe ich auf einem Tablett, wasserdicht verpackt, griffbereit im Cockpit.
Mein ursprüngliches Projekt ist ein BananaPi mit einem Monitor, der geschützt unter Deck befestigt ist. Mit einem Male lieferte das GPS-Modul allerdings nur noch kryptische Daten, auch eine Überprüfung am PC brachte nichts. Gerade, als ich ein neues Modul bestellen wollte, und nur noch mal zur Sicherheit nachsehen wollte, ob das Teil wirklich nicht funktioniert, tätähhhh. Tuts wieder.
Im selben Moment spinnt das Tablet, das gestern noch funktionierte, herum, will dauenrd Programme beenden. Auf Dauer muss ich mir was anderes einfallen lassen.

Auf der Nordsee steht noch eine richtig fiese alte Dünung bei ganz wenig Rückenwind. Ich baue einen Schmetterling und weil der Großbaum immer fürchterlich hin- und herschlägt, binde ich ihn kurzerhand vorne fest. Dann schalte den Autohelm ein (der bislang tadellos funktioniert) und lese. Und hole ein bisschen Schlaf nach. Es geht mit 3-4 kn nordwärts und bis zum Sektor Maasmond ist es eine Weile.

Ich denke darüber nach, in Rotterdam  die Nordsee zu verlassen und Staande Mast bis Amsterdam zu fahren, aber lasse es dann doch sein. Ich nehme mir vor bis Scheveningen, das ist weit genug und dann überlege ich, ob ich nach Texel oder nur bis Ijmuiden fahren soll.
Sector Maasmond durchquere ich dann doch lieber mit dem Motor, und dann  kann ich bei raumem Wind ganz gut schön schnell fahren. Trotzdem erreiche ich Scheveningen gegen 18 Uhr, ich bekomme in dem völlig überfüllten Hafen sogar eine eigene Box, weil ich angebe, morgen sehr früh weiterzufahren.

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