Donnerstag, 2. Juni 2022

Juist 31.5. - 2.6.2022

 

Auf  Juist war ich noch nie.  
Morgens können wir es ruhig angehen lassen. Wir entscheiden uns, nicht nach Greetsiel zu fahren, sondern gleich nach Juist überzusetzen. Dazu müssen wir über zwei Wattenhoch und die Zufahrt in den Hafen war immer so, dass Schabernack da nicht reinkam.
Oder wenigstens der Hafenmeister das am Telefon so ansagte.
Meine App „Quicktide“, die mich gestern eigentlich ziemlich veräppelt hat, was die Tiefe nach Greetsiel angeht, klärt mich auf, dass ich bis 14:30 in Juist reinkomme, also beste Gelegenheit, erst einmal ausführlich zu frühstücken und dann loszulegen. Das erste Flach erreichen wir noch eine halbe Stunde vor der errechneten Zeit. Konstantina sagt wieder an: 1,0... 0,5,... 0,3 ... 0,1... 0,0... Wir huschen ohne Grundberührung so gerade über das Flach, es wäre auch egal gewesen, wir haben einlaufenden Wasser, in einer viertel Stunde wären wir dann wieder frei gewesen. Trotzdem ist es erleichternd, als 0,5 und 1,0 angesagt werden.

Wir fangen an, uns einzuspielen: Entweder sie sagt die Tiefe an, oder sie steuert und ich navigiere: die Bojen sind schon recht weit auseinander und manchmal sieht man die nächste Boje erst, und auch das nur mit dem Fernglas, wenn eine erreicht ist. 
Das zweite Hoch und die Einfahrt in den Hafen genau zur Hochwasserzeit erreichen, habe wir immer einen Meter Wasser unter dem Kiel. Mindestens.






Der Hafen gehört zu den verwunderlichen Exemplaren, die fast komplett trocken fallen. Ich finde das jedes Mal erstaunlich und muss mich aber immer wieder daran erinnern, die Toilette bei Niedrigwasser nicht zu nutzen. 
Von einem Hafenmeister im eigentlichen Sinne kriegen  gar nichts mit. Eine ominöse „Peggy“ ist wohl drei Stunden nach HW für eine Stunde im Hafen. Gesehen haben wir sie nicht, auch nicht, als sie uns die Quittung für das Liegegeld aufs Boot gebracht hat.
Das musste man im Umschlag in den Hafenbürobriefkasten werfen. Incl. Wechselgeld.
Wir verbringen Zeit, obwohl es Konstantina viel zu kalt und zu windig ist. Lassen Drachen steigen, stehlen uns in Strandkörbe, kochen und essen. Machen Urlaub. Eigentlich zum ersten mal so richtig. 




Der Längengrad stimmt allerdings nicht. Der ist zwar dekorativ auf dem Deich zum Ausguck platziert, hält aber einer GPS-Überprüfung nicht stand. In Wirklichkeit ist er 180 m weiter östlich - im Watt

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