Dienstag, 7. Juni 2022

Auf Baltrum war ich noch nie 4.6. - 8.6.2022

 

Bald ist die Hälfte meiner Reisezeit vorbei und ich bin noch nicht einmal in Dänemark. Und das ärme Dier, nachdem Konstantina weg ist, greift auch um sich. Ich setze trotzig meine Einhandflagge und lege zum vermeindlichen Katzensprung nach Baltrum ab. 
Erst ab Montag soll das Wetter besser und der Wind passend für den Sprung nach Helgoland werden. Allerdings sind sich die Meteorologen da nicht einig. Und die Zeit möchte ich doch nicht so gerne in Norderney verbringen.

Anfangs kann ich sogar segeln, allerdings wäre es sinnvoller gewesen, das erste Reff reinzutun, es ist schon ziemlich windig und ich schaffe es ein paar mal, die Reling ins Wasser zu tauchen. 
In einer Passage des Fahrwassers muss ich allerdings so stark eindrehen, dass ich nicht segeln kann und dem Motor anwerfen will. Der denkt allerdings nicht ans Starten, und macht: nichts. Wieder einmal gar nichts.
Ein paar Versuche, dann werfe ich den Anker, denn hier abgetrieben zu werden hat keinen Sinn, ich lande dann irgendwo auf einer Sandbank.
Blöderweise bringt auch das Anklemmen der anderen Batterie zunächst nichts. Ich messe: Volle Spannung, aber nicht einmal die Ladekontrollleuchte geht an.
Ich schalte die Hauptschalter von Motor und Verbraucher aus und an, mit dem Ergebnis, dass jetzt auch die Navigation weg ist und neu gestartet werden will, und dann, out-of-the-blue, ist alles wieder gut. Als wäre gar nichts passiert startet der Motor, mit der eigene Batterie, ohne Schnörkel.
Wäre ich abergläubig, so würde ich glauben, dass Ithaka ein Problem mit mir hat und Konstantina gerne mag. Weil sie null Stress macht, wenn sie an Bord ist.
Oder dass sie es mir immer noch übel nimmt, zur Taufe im Wasser gewesen zu sein. 
Wenn ich denn abergläubig wäre. 
Dass ich in der Einfahrt noch einen Fender verliere, den ich erst im zweiten Versuch per MOB-Manöver wiederkriege - geschenkt. Das ist nur die Kirsche auf einem gebrauchten Tag.
Im Hafen gehe ich auf Fehlersuche: Die Lichtmaschine lädt, das kann ich ganz einfach feststellen, im Leerlauf mit 4-5 A. Spannung ist auch genug da. Kontakte stimmen auch alle.  Ich weiß es nicht und das macht mich verrückt.



Borkum empfängt zunächste mit einer ganzen Reihe von Verbotsschildern. Dass es nicht erlaubt ist, ein eigenes Fahrrad mitzubringen, passt dann nur noch ins Bild. Mein Törnführer beschreibt Baltrum als „proper und frisch gewaschen“. Ich finde es eher langweilig, der Hafen sehr basic, eher wie eine Marekitte, dafür sehr teuer. Ok, um ein paar Sturmtage abzuwarten, Urlaub würde ich hier aber nicht machen.

Ich mache mich auf die Wanderung um die Insel. Nur: „gemessenen Schrittes“, wie im Törnführer beschrieben, an einem halben Nachmittag, das ist nicht zu machen. Auch wenn Baltrum für "bald rum" steht, es ist doch ein halber Tagesmarsch.


Montag stellt sich dann heraus, dass die pessimistischen Vorhersagen stimmten, seit morgens braust ein ziemlich kräftiger Wind über die Insel. Dafür ist es nun nicht mehr ganz so kalt.

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