Sonntag, 3. Juli 2022

Faborg 30.6. - 3.7.2022

 


Mein Törnführer zeigt ein Bild vom „Idyll in Faborg“ und es gibt wohl ein recht ansehnliches Museum der "Fühnischen Malergruppe“, da wollen wir also hin. Wieder einmal mit ganz wenig Wind.
Als wir geradeso herumdümpeln, spricht Konstantina irgendwann mal den verhängnissvollen Satz aus: Come on, don‘t be lazy. Spinnaker!“
Gut gepackt ist das Teil noch von der letzten Aktion vor Helgoland, im Nullkommanix ist das Tuch aufgerollt, die Schoten gelegt, das Ding kann hoch. Ich werde übermütig und versuche die Regattaversion - die Genua bleibt stehen, der Spinnaker geht hoch, dann erst rollt man das Vorsegel ein - kein Geschwindigkeitsverlust.
denkste.
Das Hochziehen geht noch prima, nur beim Einrollen verkaspert sich das Spinnakerfall mit dem Vorsegel, mit der Folge, dass das Vorsegel verklemmt und sich weder ein- noch wieder ausrollen lässt, und der Spinnaker halb motiviert vor sich hinflattert und beide Segel zusammen das Boot trotz wenig Wind ganz schön in Lage bringen.
Ich versuche zunächst das Spinnakerfall irgendwie frei zu bekommen, führe es immer wieder um das Vorstag, bis es irgendwann möglich ist, das Vorsegel einzurollen. Wenn auch krumpelig, aber darum muss ich mich im Hafen kümmern.


Jetzt nimmt die Ithaka Fahrt auf, stattliche 4 kn werden es in der Spitze. Und wir sind tatsächlich die einzigen Segler, alle anderen fahren mit dem Motor.












Faborg ist wirklich recht idyllisch, wenn auch nach AErosköbing und Skarö eigentlich nicht mehr viel kommen kann. Zum Glück regnet es einen Tag lang, so besuchen wir das Museum von wirklich bemerkenswerten Malern und wir erfahren, dass H.C. Anderson hier in dieser Stadt war. 3 Tage lang. (Ich war mal an der Mosel in einem Goethezimmer. Das hieß so, weil der Dichterfürst mal eine Nacht auf der anderen Straßenseite übernachtet hatte. Und das, obwohl er sich despektierlich über die Klitsche geäußert hatte.)

Wir nutzen einen der seltenen sommerlichen Tage und gehen in die Fünischen Alpen, eine Tour, die die Konstantina in einer der Broschüren, die sich nun immer mehr in den Schapps der Ithaka ansammeln, gefunden. hatte. Geleitet von einer App erfahren wir über die Geologie, die Fünischen Maler, aber auch, dass sich H.C. Anderson „unsterblich“ in die Tochter eines Faborger verliebt hatte, weswegen die Dänische Dichterlegende als Sohn der Stadt gilt. Auch wenn er nach diesen drei Tagen nie wieder zurückkam.



Entdecken einen Lidl, und können zum ersten Mal während unseres Urlaubs abseits der atemberaubenden Lebensmittelpreise einkaufen. Und tatsächlich entdecken wir einen faltbaren Bollerwagen. Konstantina freut sich, jetzt können Bilge und Kühlschrank gefüllt werden, dass es eine Freude ist, ich freue mich, weil ich die Dieselkanister nun nicht mehr paarweise schleppen muss.
Die Suche nach einer vernünftigen, einzuhängenden Badeleiter in einem der größten Bootszubehörläden Dänemarks ist allerdings erfolglos. Schade.

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