Mittwoch, 20. Juli 2016

Hauptwaschgang 14.7.16



Ich komme früh genug weg, um die zwei letzten Stunden ablaufendes Wasser aus Vliland mitzunehmen. Die wasserdichten Klamotten hängen zum Trocknen unter Deck. Es  läuft schön, der Autopilot surrt, ich gehe unter Deck um auf die Toilette zu gehen. Als ich im Niedergang stehe, schüttet mir jemand einen Eimer eiskaltes Meerwasser über den Kopf, während ein fieser Riese das Boot mit mächtiger Faust hin und her schüttelt. Ich schaffe es, irgendwie in die Plicht und staune: um mich herum ist überall Gischt und ziemlich ziemlich hohe Wellen.
Aber was ist denn bloß los; ich bin vom Flach ewig weit weg... Der Tiefenmesser, der freundlicherweise seinen Dienst wieder aufgenommen hat, zeigt beruhigende Tiefen von 5 und mehr Metern. Ich kann mir nur vorstellen, dass eine Barre, die weit unten verläuft, das Wasser so auswirbelt, aber ich bin hier schön öfters gefahren,und dererlei ist mir hier noch nicht vorgekommen...
Genausoschnell wie der Spuk erschienen ist, ist er auch wieder weg. 
Ich muss mich völlig neu anziehen, mein dicker Wollpullover ist klatschnass, meine Hose bis auf die Unterhose. Im Boot sieht es verheerend aus, alles liegt auf dem Boden und ist nass. Und meine Lebensmittel sind zum Teil auch mit Salzwasser abgespült worden. Die Hälfte kann ich wegwerfen.

Ich nehme das Reff aus dem Großsegel, und schlage die Genua statt der Fock an. Es ist ein bisschen vertrackt, einen Schmetterling zu fahren, aber irgendwie komme ich an. Ich kann die Zeit jedenfalls gut gebrauchen, unter Deck ist viel zu tun. Sogar im Vorschiff, bei fest geschlossener Luke, ist es reingkommen.  



Der Leuchtturm von Ameland, im Vordergrund: Nass gewordenes Zeug


Hafeneinfahrt: die wird auch beim 2. Mal nicht schöner.


Im Hafen ist diesmal gar nicht so viel los, zu schlecht war das Wetter bisher.
Ameland erfreut mich nicht so sehr. Letztes Jahr hatte ich hier ein tolle Zeit mit Torsten und seiner Illub, die ich hier kennengelernt habe. Und ein paar wunderschöne Momente mit Ute, die hier an Bord gekommen war.

1 Kommentar:

  1. Good times, good times. Sieht fast so aus wie im letzten Jahr :-)
    Alles gute!

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