Meine erste Freundin hieß Andrea. Wir waren 12, wir waren im Ferienlager und sie hatte eine sehr große Gürtelschnalle. Wir gingen ein paar Monate miteinander, dann schrieb sie mir einen parfümierten Brief, in dem sie mir sagte, dass ein anderer Junge besser zu ihr passe. Ich war angemessen traurig, und wandte mich wieder den Dingen zu, die einen 12-jährigen mehr interessieren.
Ich hatte danach innigere und leidenschaftlichere Beziehungen aber in einem wird Andrea immer einzigartig bleiben: Ein Mädchen zu küssen, das Kribbeln und den Stolz darüber, verliebt zu sein, zum ersten mal zu erleben. Eine Freundin haben, wow.
Schabernack ist wie Andrea, sie war das erste Boot. Als ich noch nicht auf Erfahrungen zurückgreifen konnte, sondern alles zum ersten Mal erlebte. Der Stolz, ein Boot zu haben, ganz für mich allein, das Zalando-Gefühl ("schrei vor Glück") wenn die Segel oben sind, und der Wind sich in den Segeln fängt...
Die tollen Touren, von der Überführung im Winter 2013 von Wiek auf Föhr nach Grouw, die tiefe Ruhe, die mir das Segeln bringt, sich stolz als "Bootseigner" auf der Boots-Messe in Düsseldorf zu erkennen zu geben, bis zum Highlight, meiner Drei-Monats-Tour nach Finnland und ins Baltikum. Alleine sein.
Und trotzdem: Im letzten Jahr kam der Wunsch nach Veränderung, ich geriet immer mehr in Versuchung fremdzugehen. Es passte nicht mehr, ich kann nicht dauernd gebückt stehen, Konstantina findet das Chemieklo wenig einladend und alles in allem ist die Schabernack ein Einhandboot, und einhändig bin ich nicht mehr.
Also setze ich eine Verkaufsannonce ein.
So bete, dass ein weiter Weg es werde.
Voller Umschwünge, voller Einsichten.
Die Laistrygonen oder die Kyklopen,
Den zornigen Poseidon fürchte nicht,
Dergleichen triffst du nie auf deinem Weg,
solang dein Denken hoch bleibt und erlesene
Erregung dir an Geist und Körper rührt.
Den Laistrygonen oder den Kyklopen,
Dem wütigen Poseidon wirst du nicht begegnen,
Wenn deine Seele nicht vor dich stellt.
So bete, dass ein weiter Weg es werde.
Mögen der Sommermorgen viele sein,
Wo du - oh wie mit Dank, oh wie mit Freude!
Einfährst in Häfen, die du siehst zum ersten Mal.
Mögest du halten an den Handelsplätzen
Phönikiens und die schöne Ware kaufen:
Perlmutter und Korallen, Ebenholz und Amber
Und jeder Art erregende Duftflüssigkeit.
Mögest du gehen in viele Städte nach Ägyptenland,
Damit du lernst - und lernst von Eingeweihten.
Behalte stets Ithaka in deinem Geist.
Die Ankunft dort ist deine Vorbestimmung.
Doch haste mit der Reise nimmermehr.
Besser, sie daure vieler Jahre Lauf,
Und auf der Insel ankerst du als Greis,
An allem reich, was auf dem Wege du erwarbst,
Niemals erwartend, dass dir Reichtum schenkte Ithaka.
Ithaka schenkt dir die schöne Reise.
Zu ihm allein bist du hinausgefahren.
Verlange andre Gaben nicht von ihm.
Findest du's arm, Ithaka trog dich nicht,
So weise, wie du wurdest, so erfahren,
Erkanntest du nun wohl, was Inseln Ithaka bedeuten.
Glückwunsch zum neuen Boot!! Darf Dich hoffentlich bald mal auf einen Törn begleiten. Für meinen SUP-Rucksack & eine Gitarre (Jesus...) scheint ja genug Platz zu sein :-)
AntwortenLöschenAuf das nächste Level in Deinem Seglerleben
Ahoi & Liebe Grüße!
Marie
Sicher doch, stets willkommen.
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