Dienstag, 21. Juli 2015

Borkum 10.7.15 , oder "manchmal sollte man es einfach lassen"

Ute muss langsam ans Zurückfahren denken, sie übernimmt in Köln ihre Söhne und will dann einen Segelkurs auf den Friesischen Seen machen. Also entscheiden wir uns, nach Borkum auszulaufen, und danach nach Emden zu fahren. Ich begebe mich dann zum zweiten Male auf die Staande-Mast-Route und werde die Meute dann in Hindeloopen wiedertreffen. So der Plan.
Aber zuerst einmal muss ich aus dem Hafen herauskommen. Es war sehr windig in den letzten Tagen, das gibt mir Hoffnung, dass das Wasser ein wenig höher steht als sonst. Wir nähern uns nämlich der Nipptide und damit wird es knapp, was meinen Tiefgang angeht. Der Hafenmeister von Schiermonnikog wiegt auch sein Haupt und sein "Kein Problem" ist diesmal nicht so richtig überzeugend.
Zu knapp, wie sich herausstellt. Nach einigen hundert Meter fahre ich mich fest. Bombenfest. Zuerst versucht uns ein Katamaran freizufahren, erfolglos.
Obwohl Ute und ein Beatzungsmitglied des Kat im Baum hängen und das Boot querlegen.
Erst ein Plattbodenschiff mit ordentlich Wumms zieht uns zur Belustigung der Passagiere heraus. Dabei kränkt das Boot bis zu 50 Grad und ich fürchte schon, wir kentern. Mit Sicherheit aber haben wir haben eine neue Fahrspur gezogen.
In Internetforen wird die Frage, ob man in den Hafen reinkommt kontrovers diskutiert.

Hier die Antwort: Bei 160 cm Tiefgang geht das bei Nipptide nicht!

Dann fahre ich mich neben dem Fahrwasser wieder einmal fest, Warum? Weil meine Karte eine Abkürzung kennt, diese vom Wind der letzten Tage aber versandet ist.

Wir lernen: die Fahrwasserbegenzungen sind teuer, die stehen da nicht aus Blödsinn herum

Die Fahrt durch das Fahrwasser ist dann kein bisschen lustiger: Es gibt zwar kaum Wind, aber jede Menge alter Dünung - gegen die Strömungsrichtung.

Wir lernen: Strom gegen Wind ist sehr, sehr  schlecht, auch wenn die Dünung schon alt ist.

Torsten hatte noch den Nerv, das zu Filmen, ich war froh, dass Ute nicht über Bord fliegt, oder mir das Vertrauen als Käptn entzieht.
Das ist Torsten, nicht ich!
Der Rest der Überfahrt ist eher unspektakulär und langweilig. Es herrscht 3-4 m Dünumg aber fast Flaute, bei einem ganz klein wenig Rückenwind. Also schmeiße ich den Motor an und es geht über 4 Stunden rauf und runter bis Borkum.


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