Ich bin früher Marathon gelaufen, nicht sehr schnell, aber ich habe es immer geschafft. Das Training fühlte sich immer großartig an, und das Gefühl für meinen Körper und seine Leistungsfähigkeit wuchs. Nur der Marathonlauf selbst, der war nur bis km 30 lustig, dann wurde es immer zur Qual. Der Rausch des Ankommens ließ jedoch den Schmerz und die Erschöpfung schnell wieder vergessen, nach kurzer Rekonvaleszenz fing ich dann an, mich auf den nächsten Lauf vorzubereiten.
Die Fahrt nach Helgoland ist ähnlich, wie ein Marathon, vor allem sehr lang. Und wenn man endlich da ist, tut der Hintern weh.
Und man vergisst das immer wieder.
Konstantina verlässt die Caissa frühmorgens, sie geht zur Fähre, und fliegt in die Sonne nach Griechenkland, ich hänge halb trotzig, halb traurig die Japan-Flagge und lege los.
Die Fahrt nach Helgoland ist ähnlich, wie ein Marathon, vor allem sehr lang. Und wenn man endlich da ist, tut der Hintern weh.
Und man vergisst das immer wieder.
Konstantina verlässt die Caissa frühmorgens, sie geht zur Fähre, und fliegt in die Sonne nach Griechenkland, ich hänge halb trotzig, halb traurig die Japan-Flagge und lege los.
Noch im Gatt setze ich das volle Segel, ich nutze die letzte Stunde des Ebbstroms, um in Dovetief zu kommen und lasse mich dann vom Flutstrom ostwärts ziehen.
Leider waren die Vorhersagen wieder mal zu optimistisch, der Wind ist diesmal aber zu schwach, und die alte Dühnung aus den letzten windigen Tagen zerrt an Wanten und an den Nerven. Kaum nimmt das Boot Fahrt auf, kommt die nächste Welle von schräg hinten und beschleunigt das Boot schneller als der Wind.
Schlaff - Bumm-Schlaff - Bumm, so geht das endlos.
An der Tonne, die das Verkehrstrennungsgebiet markiert, biege ich auf fast nördlichen Kurs ab, in der Hoffnung, jetzt wird der Wind besser.
Welcher Wind?
Der schläft jetzt zwischendurch ein und ich lerne, was „umlaufende Winde“ sind.
Dazu, was Wunder, fängt es an zu regnen. Spannend: mal kommt der Regen von rechts, dann von links und manchmal wirklich auch von oben.
Schlaff - Bumm-Schlaff - Bumm, so geht das endlos.
An der Tonne, die das Verkehrstrennungsgebiet markiert, biege ich auf fast nördlichen Kurs ab, in der Hoffnung, jetzt wird der Wind besser.
Welcher Wind?
Der schläft jetzt zwischendurch ein und ich lerne, was „umlaufende Winde“ sind.
Dazu, was Wunder, fängt es an zu regnen. Spannend: mal kommt der Regen von rechts, dann von links und manchmal wirklich auch von oben.
Bei Helgoland freue ich mich auf ein schönes Anlegebier, und male mir aus, wo im Hafen ich denn Quartier nehmen werde. Bei diesem Sauwetter wird doch niemand ernsthaft her fahren.
Oha.
Ich habe nicht gewusst, was die Nordseewoche ist. Ein unsägliches Getümmel, die erste Nacht liege ich als Nummer 12 im Päckchen.
Am nächsten Morgen erlebe ich, wie Regatta geht. Mir ist das viel zu windig, irgendwohin zu fahren, für Cuxhaven müsste ich um 4.00 losfahren, die Eider ist bei dem Wind zu gefährlich.
Da wird gedrängelt und gebrüllt, Segel mitten im Gewühl gesetzt, der Große vertreibt den kleinen.
„Messer zwischen die Zähne“ meint mein Bootsnachbar.
Der gibt mir das Rezept für die Fahrt von Helgoland nach Brunsbüttel.
„Man fahre 3,5 std. vor Niedrigwasser Cuxhaven los, bei dem zu erwartenden schönen Westwind reichen auch drei Stunden.
Man komme bei Niedrigwasser an der Tonne Elbe 1 an.
Segele 1 Std gegen das schwächer nachlaufende Wasser der Elbe an
Nehme die Strömung des einlaufenden Wassers der Elbe mit und sause wie der Wind bis Brunsbüttel.“
Komisch, 2019 bin ich einfach man in die Elbe rein, hab mich durchschütteln lassen und bin auch ohne Berechnung nach Cuxhaven gekommen, nur traue ich mich so was nicht mehr.
Der Hafenmeister erlaubt mir an einem Krabbenkutter festzumachen, um nicht die ganze Meute morgen früh zu wecken.
In der Nacht bricht die Hölle los: Wind bis 9 btf fegen durch den Hafen und mein Vorsegel, nur unzureichend aufgerollt, fängt zuerst an zu flattern dann dermaßen zu schlagen, dass ich schon fürchte, mir bricht gleich der Mast.
So stehe ich mitten in der Nacht bei bizarr fliegendem Regen auf meinem Vorschiff, auf dem schon meine Fock fertig liegt und versuche zunächst die Genua zu bändigen, wobei ich nicht den Hauch einer Chance habe, dann taucht mein französischer Bootsnachbar auf und gemeinsam schaffen wir es, das Segel zu bergen.
Völlig durchnässt und mit den Nerven runter sitze ich dann im Boot:
Nein, das Boot ist noch nicht so weit und ich bin es auch nicht. An der Schabernack war alles schon mal kaputt, bevor wir losgefahren sind, ich kannte alle Stärken und Schwächen.
Nicht bei Caissa.
Das geht nicht, dass man auf dem Vorschiff nicht laufen kann, weil die Fock bereit liegen muss, dass ich zum Segelsetzen nach vorne muss, aber auch zum Segel bergen.
Dass die Fallen nicht vom Cockpit aus bedient werden können.
Und die Fenster nicht dicht sind, genausowenig wie die Luke im Vorschiff.
Morgens telefoniere ich mit Konstantina, die wollte eigentlich nach Göteborg kommen.
Ich fahre zurück.
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