Freitag, 19. April 2019

Los jetzt! 19.-22.4.2019


Die letzten Wochen waren mit Bastelarbeiten und Wartung angefüllt. Eine Solarzelle schmückt das Dach und lädt die Batterie und der Autopilot ist eingebaut. 



Dabei war es an dn Bastelwochenenden schon mal zackig kalt.  Der Autopilot ist allerdings nicht der Yaaap, den ich unter Projekte beschrieben habe sondern der Pypilot, viel komplizierter, viel mehr Spielkram. Der muss jetzt richtiggehend kalibriert und, vor allem, verstanden werden. 



Am Vortrag hatte ich noch einen Zahnarzttermin und pünktlich am Abend beginnen wilde Zahnschmerzen, die mich die halbe Nacht kaum schlafen lassen. 
So bin ich dann auch schon ganz früh wach, es puckert immer noch im Zahn, aber ich fahre los.
Diesen unbezahlbaren Moment, in dem ich zum ersten Mal das Segel hisse, den Wind fängt sich, das Boot neigt sich ein bisschen und nimmt Fahrt auf.... Ich zögere diesen kostbaren Moment bis hinter die Brücke Uitwellingerga heraus. Aber dann...
Schrei vor Glück
Mich juckts in den Fingern, die ganze Einstellerei im Kanal anzufangen, aber verkaspere mich eigentlich nur. Wenn ich unter Deck verschwinde, um den Kompass zu kalibrieren, komme ich der Böschung jedes mal gefährlich nah. 


         
Aber tatsächlich kriege ich es irgendwann in den Griff: Ich kann den Autopiloten einen bestimmten Punkt ansteuern lassen, oder einen Kompasskurs segeln lassen. Auf dem Ijsselmeer dann fahre ich mit sehr wenig Wind und lasse mich vom Autopiloten fahren. Der macht viel weniger und vor allem leisere Geräusche als mein altes analoge Teil.

Um am Ende geht das tatsächlich so genau. Das konnte der analoge Autopilot nicht.



Tatsächlich habe ich Zeit und Muße zu kochen, zu lesen und, mein Lieblingsjob, Löcher in die Luft zu gucken.



Löcher in der Luft: Von mir reingeguckt 


Zum Teetrinken bin ich im letzten Jahr auch eher selten gekommen-ich musste ja immer segeln. Autopilot war nicht  


Wie viel die Solarzelle gebracht hat, kann ich gar nicht sagen. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich das Auslesen kann.
Nur stelle ich fest: Ich entferne mich ganz langsam vom Kiss-Prinzip (Keep It Simple Stupid). Ich habe die ganze Zeit auch ein bisschen das Gefühl, total viele Dinge im Blick behalte zu müssen. Naja, vielleicht habe ich bald mal so viel Vertrauen, dass das einfach so mitläuft.

In Enkhuisen treffe ich Klaus und Peter, die Einhandsegler wieder. Klaus hat sich ein neues Boot, eine etap28i gekauft, unsinkbar und mit gigantisch viel Platz unter Deck. Mein Bötchen kommt mir immer mehr vor, wie Camping auf dem Wasser, weniger wie Yachtsegeln.
Wir starten die Jungfernfahrt raus aus dem Hafen, einmal Segel setzen und ein bisschen auf dem Wasser herumstehen. Dann motoren wir zurück.
Ich fuchse mich weiter in die Eigenarten meiner Navigation kalibiriere und versuche. Allerdings muss ich feststellen, dass Abweichungen vom Kompasskurs enorm sind, je nachdem welche Richtung man fährt. Ob das bei den analogen Teilen auch so war? 
Bei der Rückfahrt übergebe ich für eine Stunde an den Autopiloten und er macht seine Sache wirklich gut. 
Die letzte Nacht verbringe ich an der Kruizpole, ich versuche im ruhigen Hafen noch einmal die Kalibrierung zu optimieren, aber die Abweichungen bleiben.



Ein altes astreines Mützchen finde ich dann tatsächlich auch noch. Das hatte ich schon in Afrika dabei 1991.


Auf dem Heeger Meer dann das Ungemach: Die Genua, ok, sie ist schon ein bisschen in die Jahre gekommen, entscheidet sich, an meiner Sommerreise nicht teilzunehmen. Das Achterliek rutscht bei einer Wende nicht auf die Lee-Seite sondern bleibt in der Saling hängen. 
Raaaaaaatsch

1 Kommentar:

  1. Ich freue mich schon auf den „Große-Reise“-Blog :-)
    Weiterhin feinstes Segelwetter wünscht Dir
    die Marion

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