Sonntag, 28. April 2019

Anfahrtsweg 28.4.2019



Wattensegeln ist Kopfrechnen. Mein Plan (ursprüngliche Fassung): 
Um 4:00 Schleusen, dann mit dem letzten Flutstrom bis Harlingen, dann mit dem Ebbstrom nach Vlieland.
Realität: Um vier Uhr ist es noch stürmisch, dass ich mich nicht traue, jetzt im Dustern ein Fahrwasser mit der Tendenz zum Festfahren zu nutzen. Vielleicht ist aber mein frisch genähtes Polster auch einfach zu gemütlich: Ich bleibe erst mal liegen und entscheide mich um. Vielleicht um 11:00 mit dem Flutstrom nach Harlingen und dann mal sehen. Schon mal die richtige Richtung einschlagen, die Flut kentert dann irgendwann und dann geht das schon.
Die Fahrt nach Harlingen ist dann auch wie die Ernährung des Eichhörnchens: Sehr mühsam. Da fast kein Wind weht, werde ich fast nur mit dem Flutstrom, der gerade auf dem Höhepunkt ist, nach Harlingen gezogen. Eigengeschwindigkeit: Fast null.


 Als ich vor Harlingen abbiege, ist es auch damit vorbei, jetzt ist das Eichhörnchen auch noch ein Altes. Mit Arthrose. Tot im Straßengraben. Seit drei Tagen. 
Aber mein sportlicher Ehrgeiz verbietet es nun mal, den Motor anzuwerfen, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Der Wind wird ein klein wenig besser, je weiter ich es schaffe, mich von Land zu entfernen, also bleibt der Motor aus und ich dümpele mit 1-2 kn gen Vlieland. 
Wobei mir auffällt, dass ich von sehr vielen Schiffen überholt werde. Mit Segel. Aber auch mit laufendem Motor. Dass der Holländer an sich keinen Keil setzt, sondern sogar auf seiner Vorfahrt als Segler besteht, spricht Bände...


    
Es begegnen mir natürlich die üblichen Verdächtigen, ein Ruderboot hätte ich allerdings so weit draußen nicht vermutet. Wie lange sind denn die schon unterwegs?

Die Strecke ist ungefähr so spannend wie die A1 bei Oberhausen. Allerdings: ich schaffe es dank schwachem, aber stets richtig wechselndem Wind, bis Vlieland Hafeneinfahrt ohne Motor.  Ich bin zwar selten einmal schneller als 3-4 kn, aber ich komme auch an.

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