Montag, 19. Mai 2025

Antrittsbesuch 17.5. - 19.5. 2025

 




Sowohl mit der Schabernack als auch mit Ithaka führte mich der erste Weg immer nach Enkhuizen.

Das soll mit Caissa auch nicht anders sein: Beim dritten mal ist es Tradition, sagt der Kölner.

Also legen wir los und da die Brücke in Uitwellingerga kaputt ist muss ich einen Umweg über Ijlst machen und das dauert. Dabei versuche ich, zumindest das Vorsegel als Hilfe einzusetzen, ich bekomme es aber im raumen Wind nicht gesetzt, erst auf dem Heeger Meer habe ich genug Platz und Zeit, Segel zu setzen.

Was aber nur mittelgut klappt, weil der Autopilot nicht steuert, sondern immer nur einen einzigen Kurs anzeigt. Und ich erst lernen muss, dass man zuerst das Groß, dann das Vorsegel setzt.

5 btf begleiten mich, da ist ganz schön viel für das gereffte Groß und die volle Genua. Es geht ziemlich zur Sache, die Reling taucht immer wieder ins Wasser ein der Autopilot funktioniert überhaupt nicht. Das Schlimmste aber ist, dass die Wanten im Lee wild herumschlackern, ich habe zunächst Angst, die seien gerissen.

Bis zur Kruizpole schaffe ich es, dann rolle ich die Segel ein (gegen den Wind, dann klappt das auch tadellos) und ich finde mein windgeschütztes Plätzchen. 



Zunächst denke ich daran, einfach nur das Vorsegel zu tauschen und weiterzufahren, verwerfe den Gedanken aber, weil das Wantenspannen zu lange dauert. Dann ziehe ich das Fall des Vorsegels hoch, allerdings ohne Vorsegel: Konsequenz: Ab in den Mast. Fall wieder einfangen.


Der Aufstieg wird von meinen Stegnachbarn mit allerlei guten Ratschlägen begleitet, am Ende habe ich meine Kratzer und blauen Flecken. Und bin gesund wieder unten.

Und ich finde heraus, warum der Autopilot nicht funktioniert: Die Ummantelung des Kompasskabels muss zusammengezwirbelt und in die "graue Buchse" angeschlossen werden. Dann ist es ein Kinderspiel.

Ich verbringe die spät gewordene Nacht an der Kruizpole und fahre erst am nächsten Morgen weiter. Ich hatte den Weg nach Stavoren gar nicht mehr so weit in Erinnerung, dafür geht das Schleusen schnell. Und die Fahrt nach Enkhuizen wird zur Butterfahrt, die ich bei raumem Wind in drei Stunden hinkriege.




Ich finde mein Plätzchen im Stadthafen, und lege zuerst einmal ein elegantes Anlegemanöver hin, bis der Hafenmeister kommt und mich freundlich aber bestimmt auf die billigen Plätze verweist.
Egal: Funkgerät kaufen. Ich schwinge mich auf mein Klapprad, das völlig absurderweise in die Backskiste passt, und mache mich auf den Weg. Nur: der erste Händler, der das Handfunkgerät verkauft, denkt gar nicht daran, die im Internet hinterlegten Öffnungszeiten einzuhalten.
Er ist nicht da, vielleicht morgen Mittag. Ich beschließe, es jetzt auch mal gut sein zu lassen und fahre zum Hafen. Jetzt muss ich auch mal des Tun sein lassen und einfach mal diese schöne Stadt genießen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Ein junges Paar tuckert heran und macht an Caissa fest. Zwei junge Leute, Lukas und seine Freundin, die mit einem Charterboot unterwegs sind und zum ersten Mal über das Ijsselmeer gesegelt sind. Beide wissen nicht, ob sie mich nun Du-zen oder Sie-zen sollen, trotzdem ist es ein sehr angenehmes Gespräch, es werden endlich mal mehr als 100 Worte.


Joosten Watersport ist zuverlässiger. Da ist der Laden pünktlich um 9.00 auf, es gibt eine gute Beratung und dann ist die Handfunke mein. Antennenkabel kann irgendwann mal gemacht werden.

Und noch sieben Stunden, bis Konstantina aus Paris kommt.

Der fast nicht vorhandene Wind aus Norden lässt mich eher nach Lemmer, als nach Stavoren und so tuckere ich mit dem Motor die erste Stunde, dann setze ich segel und schalte den Autopiloten ein. Der tut genau 30 Sekunden, was er soll, dann entscheidet er sich für einen anderen Kurs und biegt ab.
So geht das dann die ganze Zeit, der Kompass scheint sich nicht mit anderen Instrumenten zu vertragen, also segele ich alles mit der Hand.
Eigentlich wollte ich in Göteborg auf Konstantina warten, jetzt wartet sie auf mich in Ijlst.


Wir verbringen sogar die Nacht in Ijlst, weil die Brücken in Sneek um 19:00 nicht mehr bedient werden.


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