Sonntag, 6. Juni 2021

viel basteln und ein wenig segeln. 3.5.21 - 6.5.21

 

 Die Idee an diesem langen Fronleichnamswochenende: Solar auf Dach - dann los.

Allein - es kommt mal wieder völlig anders.

Ich habe mich entschieden, starre hinterlüftete Solarmodule, 2 X 80 Watt, auf die Sprayhood aufzuschrauben. Hinterlüftet, weil die Dinger sehr heiß werden, wenn die Sonne direkt draufscheint, und das kostet dann Leistung.

Allerdings ist dann mit einfach so draufkleben nicht getan, es müssen Profile her, Schrauben, Silikon, und es müssen ein paar Löcher gebohrt werden. Und das ist jetzt kein GFK mehr, sondern Stahl.

Aaaaaber: Vorher erst einmal die erste unschöne Ãœberraschung:  Der Wasserfleck an der Steuerbordecke ist bedeutetend größer geworden. Also runter mit der Decke und nachgesehen: Da steht das Wasser und tropft munter vor sich hin. Woher das kommt, kann ich nicht herausfinden.


 

("Ja, das ist abgedichtet" hatte der Verkäufer noch gesagt)

Ich grenze den Schaden ein, indem ich alle Styropor-kästchen herausziehe und untersuche, am Ende konzentriert sich die Feuchtigkeit auf ein paar Quadranten in der Nähe des Fensters. Ich nehme an, Kondenswasser, eine undichte Stelle kann ich nicht finden. Also lasse ich alles offen, das soll erst einmal richtig austrocknen. Glücklicherweise ist Fronleichnam kein Feiertag in NL, bei Gamma, dem Baumarkt begrüßen sie mich fast mit Handschlag. Abend sind dann zumindest die Zellen auf dem Dach, angeschlossen ist noch nichts.

Morgens, als ich ein Foto für Marion aus dem Maschinenraum aufnehmen stelle ich fest, dass sich die Batterie mal wieder bis auf 9 Volt entladen hat. 

 


Ich plane, die heraus zu bauen und mit nach Deutschland zu nehmen, als ich die dann aber ausgebaut hab, weiß ich: die fährt nirgendwo mehr hin. Die ist hin.




("Nänä, die Batterien sind super..." Hatte der Verkäufer noch gesagt)

Im Shop am Kanal eine neue gekauft, Sonderangebot, Hose kaputtgemacht, weil Säure drauf gekommen ist, angeschlossen, läuft super. Mein MPPT-Ladegerät zeigt 7 Amp, die als Ladestrom fließen, alles bestens also.

Bis ich dann den Landstromanschluss, der über ein profanes Kabel unter dem Schott hindurch verlief, durch einen vernünftigen ersetzt hab (3 Löcher in Stahl mit einem Akkubohrer) ist es Abend. 

Ich komme auf die Idee, den Namen "Rosemarie"  zu entfernen, ich bilde mir ein, das müsse jetzt so sein, weil die Funke ja jetzt unter ITHAKA angemeldet ist. Ich mag aber den Namen einfach nicht. Der klingt nach Blümchendecke und Gelsenkirchner Barock.

Der Föhn bringt gar nix, Verdünner auch nicht, also rücke ich dem mittlerweile arg lädierten Namen mit Akkuschrauber und Bürstenaufsatz zu Leibe. Und das funktioniert dann auch. In der Backskiste finde ich noch einen Rest Farbe und ein paar Minuten später ist es ein "boat with no name".

Ich unterhalte mich mit einem Stegnachbarn, der mit auf holländisch erzählt, dass es nächste Nacht sehr stürmisch und regnerisch wird. Also mal sehen, vielleicht fahre ich morgen ja wieder heim.

Die Nacht ist stürmisch und regnerisch und ich lausche dem bongbongbong der Fallen am Mast, das ist kein plingplingpling mehr, wie beim Alumast.

und dem plitschplitschplitsch... 


plitschplitschplitsch? In aller herrgottsfrühe bin ich aus dem Bett und suche die Ursache des Tropfens.

Unter dem Fenster auf der Steuerbordseite ist es pitschnass, hier tropft Wasser durch das Fenster. ("Ja, die Fenster sind dicht, die hab ich selbst abgedichtet" hat der Verkäufer noch gesagt)

 Vorläufig weiß ich mir nicht zu helfen, als einen Topf darunter zu stellen, die Elektrik scheint allerdings nicht in Mitleidenschaft zu sein.

Winterprojekt: Neue Fenster einbauen.

Bis das mit Silikon provisorisch dicht ist und das Innere der "boat with no name" einigermaßen aufgeräumt ist, wobei das abmontierte Deckenteil überall im Weg steht, ich gefrühstückt hab, ist es Mittag.

Und es regnet nicht mehr. Ich will mich belohnen und so fahre ich los, Richtung Heeger Meer.

Und segele durch bis zur Kruizpole. Und vergesse den Kühlschrank abzuschalten.


 

Der Sonntag ist dann ein Traumsegeltag. Sonnig und warm und windig. Ich entscheide mich, einmal das andere Großsegel auszuprobieren, das eine Segel wirkt sehr unpassend - und siehe da, das sieht schon viel glatter aus.


 

Die "boat with no name" segelt völlig anders als die Schabernack: Sie geht kaum auf die Seite, zieht ganz ruhig ihre Bahn, scheint durch nichts zu beeindrucken zu sein. 

Und ich lerne: 

  • alleine Segel setzen und reffen - geht, wenn man plant.
  • ein Fall, das nicht über eine Rolle geführt wird, kann sich gen Masttop absentieren
  • Spinakerbaum in Kombination mit dem Enterhaken sind ein gute Kombination, um ein Fall zu bergen, das sich gen Masttop absentiert.
  • Rückwärts einparken macht Leben angenehmer.
  • Wenn die Sonne scheint, kann man den Kühlschrank auch anlassen

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