An der Lorenzschleuse habe ich schon Stunden meines Lebens verschwendet, wenn es darum ging, zu warten, bis endlich einmal das Tor aufging, was dazu führte, dass ich zu spät loskam und im Wattenhoch steckenblieb.
Heute ist es alles anders: Nicht nur, dass schönes Wetter ist, obwohl Wolken angesagt sind, auch die Schleuse ist offen und nur das Warten auf die Brückenöffnung dauert ein bisschen. Zeit, die ich dazu nutze, die Funke richtig einzustellen, der Vorbesitzer hatte nämlich die MMSI gar nicht einprogrammiert und das kann Geld kosten. Das ist, wie ein Auto anmelden, und das Nummernschild nicht montieren.
Vorsichthalber sind wir so früh los gefahren, dass wir sehr gut in der Zeit liegen, eine Stiunde vor HW soll es sein.
Wir segeln, segeln mit Motor und fahren zwischendrin auch nur mit dem Motor. Der macht einen viel vertrauenserweckenderen Eindruck als der Außenborder der Schabernack. Ich werfe immer wieder einen Blick hinein, das Tropfen hält sich in Grenzen, allein, als ich einmal die Drehzahl erhöhen muss, wird es schon auffällig.
Der Hafen ist nur halbvoll. Ich freue mich darüber, weiß aber auch, dass das später anders wird.
Gehen abends an den kleinen Strand am Hafen und überlegen, wie es weitergehen soll:
- Entweder wir fahren morgen mit perfektem Wind weiter nach Vlieland
- Oder wir fahren übermorgen ohne Wind nach Vlieland
- oder wir bleinen etwa eine Woche auf Texel, weil der Wind in den nächsten Tagen gegenan weht.
Jetzt, in diesem Moment, hier zu sein, lebendig wie selten, im Februar keine Krebsdiagnose bekommen zu haben, mich mit Menschen umgeben zu können, die ich liebe. Glück ist einfach.
Wir erreichen den Leuchtturm, natürlich, zu spät zum hochsteigen.
Also machen uns auf den Heimweg. Und der hat es in sich. Jetzt fahren wir am Wasser, der Wind kommt genau von vorn und gegen Ende werde die Beine schwer. Und regnen hätte es jetzt auch nicht müssen.
zauberhafte Bilder. Noch eine wunderschöne Zeit Euch beiden!
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