Sonntag, 4. August 2019

Was man hat, das hat man... Borkum 4.8.2019


Die Entscheidung fällt dann recht spontan: Was ich hab, das hab ich. Die Wettervorhersagen ändern sich im Moment praktisch stündlich, besser werden die dabei selten.
Um 14:00 geht's dann los: Der Ebbstrom lässt zwar wieder auf sich warten, aber als ich den Schluchter, dessen neue Markierung ich mühsam herausgesucht hab, und dessen Tonnen nun gerade einmal 50m versetzt sind, passiere, geht es sehr flott voran. Eigentlich ja mit Gegenwind, der Ebbstrom will mein Boot aber von den Inseln wegdrücken. Und das gibt mir die Gelegenheit, Höhe zu gewinnen.
Eilig habe ich es ohnehin nicht, vor 20 Uhr brauche ich nicht an der Einfahrt der Ems zu sein.


Und als der Flutstrom schon wieder nicht mit den Angaben aus Navionics übereinstimmt, sondern ich gegen Strömung herumdümpele, versuche ich der Sache auf den Grund zu gehen.
Tja, Navionics verwendet bei der Angabe der Strömung wohl die Daten des bsh. Die sind aber in UTC, also Greenwitch-Zeit. Und bastelt die einfach mal so in eine Karte mit gesetzlicher Zeit. 
Die Angaben sind also 2 Stunden zu früh.
Der Flustrom setzt also erst in 2 Stunden ein. Na prima.
Es wird dann auch schon sehr dunkel, als ich Borkum anlaufe.
Ich entscheide mich für den Industriehafen, da komme ich wenigstens raus, wenn ich das will.




Selbst dieser Hafen ist rappelvoll, mein Anlegemanöver auf engstem Raum wird von der Crew einer riesigen Charteryacht mit "Was will denn der um diese Uhrzeit noch hier" und mit dicken Backen kauend, verfolgt.
Nachdem niemand beim Anlegen hilft, kann ich es mir nicht verkneifen, mich nach (sehr gelungenem) Manöver vor die Yacht zu stellen, mich zu verbeugen und  mit "vielen Dank fürs Zuschauen" in die Nachtruhe zu begeben.
Morgen wird es wohl sehr früh. Der Plan: 
Mit den angesagten kräftigen Süden sollte ich prima durch das Hubertusgatt kommen, um dann rund um Schiermonnikoog ins Leuwersmeer.

  

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