Samstag, 11. Juni 2016

Hätte ich besser mal... 10.6.16


Morgens ist es drückend schwül und kaum windig. Also muss der Motor gegen den Texelstrom an, ich habe mir das so gedacht, dass ich bei HW Den Helder in der Landenge stehe um mich dann mit Unterstützung durch den Ebbstrom nach IJmuiden ziehen zu lassen. Aber es ist völlig windstill.

Ich stehe praktisch auf der Autobahn und überlege was ich tun soll, entscheide dann, die Staande mast Route durch Noordholland zu nehmen. Wenn das nicht mehr Wind wird, muss ich eh motoren, dann will ich wenigstens was sehen.

Die Einfahrt in den Hafen Den Helder macht wenig Lust auf mehr... ich hätte noch umkehren können...



 Typische Ansicht des Noordholland-Kanaals


Panorama vom Heck aus. Ich wundere mich, dass ich kaum jemanden treffe. Hier fährt halt keiner. So, wie das hier aussieht.

Die selbe Ansicht eine Stunde später.- Gelinde gesagt, es ist sterbenslangweilig. So langweilig, dass ich tatsächlich eine falsche Abfahrt nehme.

Zudem macht der Motor wieder Sperenzien. Es scheint ihm Leistung zu fehlen, ach nein, ein Blick in die Karte zeigt: Wassertiefe 150 cm. Hatt ich schon einmal erwähnt, dass die Schabernack 160 cm hat?
Wenn es schon keine Landschaft gibt, dann allerdings massenweise Brücken:

Ich will nicht ungerecht sein, aber in Friesland fahre ich an eine Brücke heran, und die geht, früher oder manchmal weniger früher, auf. 
Hier dauert das. Man muss Knöpfchen drücken, oder eben eine Funke nutzen. Die hab ich aber noch nicht. Und weniger als 20 min warten ist zeugt von mangelndem sportlichen Ehrgeiz.

Abends passierts dann. Vielleicht frustriert durch den langweiligen Tag, sie schwüle Hitze- Der Motor stirbt immer wieder beim Leerlauf ab. Das wäre ja zuerst nicht so schlimm, aber er tut es, als ich einen Anliegeplatz ansteuere. Und kann nicht bremsen, weil er beim Rückwärtsgang abstirbt. Und weil ich mit der Mittelleine den Poller um Haaresbreite verfehle.
Ich schramme an einem Boot vorbei und hinterlasse eine Kratzer mit der Reling im Lack. Scheiße!
der Bootsbesitzer kündigt mit eine Klage über mehrere tausen Euro an, später kommt die Tochter dazu, wir begutachten und dokumentieren den Schaden.


"Das ganze Boot ist kaputt"


Wieder mal Motor aufmachen, diesmal finde ich den Fehler schnell: Die Leerlauf-Einstellschraube ist lose und hat sich runtergewackelt, deswegen war der Leerlauf viel zu niedrig eingestellt. Der Mitarbeiter der Yachtwerft, die meinen Motor im Winter überholt hatte, hat anstatt einer Kontermutter ein Stück Klebeband angebracht. Das ist durch die Motorfahrt warm geworden und hat sich gelöst.  

Ich nutze die Gelegenheit, die übrigen Verbindungen zum Motor ordendlich zu verlegen, damit sie beim Aus- und Einfahren des Motors nicht immer so fies abknicken.


Eigentlich ein hübscher Liegeplatz.

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