Ich fahre problemlos mit schönem raumem Wind bis zur Schleuse Stavoren und kriege sogar ein tadelloses Anlegemanöver hin. Allerdings liege ich sehr dicht am seeseiten Tor und als der Schleusenwärter Wasser einstömen lässt drückt das mein Boot unbarmherzig mit dem Bug von der Kaimauer weg. Ich kann das Boot alleine nicht halten, so knackig schnell strömt das Wasser in die Schleuse ein. Das üben wir aber noch, gell Herr Schleusenwärter?
Mit viel Drücken und Schieben von den anderen Booten kriege ich das Boot einigermaßen in Fahrtrichtung, aber leider stehe der Motor auf volle Kurvenfahrt. Das Ablegemanöver wird so auch haarsträubend.
Trotzdem geht es frohen Mutes Richtung Medemblik, immer dem Windrad hinterher.
Das Windrad ist eine tolle Peilmarke, über 200m hoch, was in Deutschland Bürgerinitiatven auf die Straße treiben würde, wird in Holland dagegen sehr gelassen gesehn.
In Medemblik versorge ich mich mit ein paar zusätzlichen Fendern, ich hab keine Lust, mit drei Fendern rumzueiern und die dauernd umzuhängen. Zurück segele ich nur das letzt Drittel, zu wenig Wind.
Ich entdecke in den Friesischen Meeren die Insel "Kruzpole" für mich, eine Insel, die eigendlich nur aus einer Ankerbucht besteht. Man darf drei Tage kostenlos ankern, allerdings in Boxen, für die mein Boot einfach zu klein ist, so wird die Einfahrt in die Box abenteuerlich.
Außer mir ist nur ein einziger Segler da, eigentlich merkwürdig...
Hier übernachte ich, fühle mich wie Robinson, als mein Steak mit Knoblauch auf dem Lagerfeuer vor sich hinbrutzelt...
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