Donnerstag, 28. März 2024

Haldensleben - Braunschweig 28.3.2024


Der Tag beginnt sonnig, ich kann Wasser bunkern und bin im Gespräch mit einem langhaarigen Motorboot fahrer, der sein recht rostiges Teil aus den Niederlanden überführt hat. Der erzählt recht entspannt, nur der Teil auf dem Dortmund-Ems-Kanal wird etwas mühsam, weil eine Schleuse nach der anderen kommt. Tanken, schlafen, alles ist einfach, gut ausgebaut. Und wenn ich dann vielleicht einen oder zwei Tage überziehen kann, bis ich wueder zu Hause bin, soll es mir auch recht sein.

Nun scheint mir das ganze Unternehmen machbarer, die Entfernung nicht mehr so absurd weit.

So starte ich denn auch frohgemut, aber das schöne Wetter, ohnehin immer noch recht kühl, verschlechtert sich zunehmend.

Ich versuche Brücken zu zählen, komme aber bald raus, die sehen alle gleich aus, bestenfalls die Farbe ändert sich.

 
Mal ist sie gelb...

 
dann  blau...

 
dann rot...
 
Aber es bleibt immer die gleiche Brücke...
 

Gegen Mittag fahre ich durch Wolfsburg, hier wird es dann vollkommen triste. Direkt am Mittellandkanal, das war mit vorher auch nicht so bewusst, das Stadion des Retortenclubs des VfL Wolfsburg.
 
 
Und nur wenig später, fast in Autowurfweite, der Sitz und die Produktionsstätte des VW-Konzerns.
 


Das mag spektkulär sein und begleitet den Kanal über einen Kilometer, aber meine Begeisterung hält sich bei Autos ohnehin in Grenzen.
 
Der Wind und der Regen stehen mittlerweile quer auf dem Boot, ich verkrieche mich, so gut es geht im Windschatten und wechsele ständig die Seite, damit mich der Regen von hinten trifft.

Ich nehme mir als Ziel für heute den Braunschweiger Motorboorclub vor, und das entpuppt sich als wahrer Glücksfall: Die Einfahrt wird mit einem Tor verschlossen, damit der Schwell der Berufsschiffahrt den Hafen nicht verschlammt, da hatte ich schon wieder Bammel vor.
Brauche ich nicht, draußen vor dem Hafen fährt ein Schulungsboot des Yachtclubs herum und der öffnet per Funk.

2018 Luftbild 02 small
 
Mit etwas Geduld finde ich meinen perfekten Platz und auch das Einparken gelingt. Leichter als mit Ithaka, fast so geschmeidig wie mit Schabernack nach 5 Jahren. Die Anmeldung ist spektakulär, ich habe (ohne Frage) ein Anlegebier vor mir stehen, werde sofort ins Gespräch vertieft und plaudere mit einem Yachtfahrer, der sogar den Porz-Zündorfer Hafen kennt.
So geht das den ganzen Abend weiter, ich frage, wo ich denn Diesel kaufen kann, der Hafenmeister schnappt sich meinen Kanister und fährt zur nächsten Tanke. ("Bleib mal da und trink dir ein Bier")
Ich lerne viel über das Lebensgefühl der DDR, LKW-fahren und Wohnmobile. Als ich dann spätabends meine Bier bezahlen will, ist das alles irgendwie schon erledigt...

Sogar ein Verlängerungskabel bekomme ich, das an Bord reicht nicht.

Da komme ich wieder hin.
Und 82 km gefahren. Sehr schön.


 



 


 

 
 


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