Freitag, 5. Juli 2024

Das Zalando-Feeling 4.-5.7.2024

 


Im Grunde ist es albern: Es ist ein kleiner Schlag auf einem sehr überschaubaren See, aber es ist das erste Segel-setzen mit Caissa. 

Wenn der erste Schlag mit einem Boot ist, wie der erste Kuss, naja, dann war der jetzt noch ein bisschen schlabberig. 

Die Zähne aufeinandergestoßen. Bisschen Mundgeruch. Aber der Geschmack nach mehr, ja der ist da.

Gestern war es zu windig in Sneek und das Wetter so übel, dass wir kurzfristig entschieden, nach Barßel zu fahren, um das Auto an der Werft abzuholen.


Symbolfoto: Haltestelle im norddeutschen Niemandsland.

Die Stationen: 

  1. Von Sneek mit dem Bus nach Heerenveen, 
  2. mit dem Bus nach Groningen, 
  3. mit dem Bus nach Leer 
  4. mit der Bahn nach Augstfehn 
  5. mit dem Bus nach Barßel 
  6. mit dem Bus zur Werft. 

Keine Pointe

Den Tag über haben wir den Mast gesetzt, ich habe so was noch nie gemacht, alles dauert. Und noch mal möchte ich keinen Mast auf das Boot fallen haben.

Die Mastlegeanlage funktioniert im Prinzip so, wie ich mir das erhofft habe, der Mast steht nach ein paar Minuten - und zwar schief und krumm. Die Wanten sind, das kann man mit bloßem Auge sehen, völlig unterschiedlich lang eingestellt. Ich erinnere mich, dass die völlig lose herumhingen, als ich das Boot angeguckt habe, jetzt sind sie nach dem Aufrichten teils ziemlich gespannt, teilweise hängen sie komplett durch. Ich frage mich, was der Vorbesitzer da veranstaltet hat.

Mit Meterstab uns Schraubenschlüssel mach ich alle, außer den Oberwanten lose. Dann richte ich zuerst die Oberwanten und dann die Unterwanten so aus, dass die Abstände und auch die Spannungen alle so ungefähr gleich sind.


Ob das ganz korrekt so ist, weiß ich nicht, aber es ist jetzt gerade.

Dann schlage ich die Segel an, die Vorsegel gehören definitiv nicht zum Boot, die Arbeitsfock ist zu kurz, die Genua möchte ich aber nicht setzen, wir wollen nämlich noch raus und es ist ziemlich windig.

Im Houkesloot setze ich die Fock, -nix. Kein Wind, keine Richtung.

Außerdem, und das wird sich heute auch nicht mehr ändern, ist die Fock am Vorliek nicht durchgesetzt. Das System mit den Metallstropps habe ich noch nicht durchblickt.

Mit dem Groß kommt dann auch der Wind - ohne Worte...


Wir segeln ein bischen auf dem Sneekermeer herum, und suchen uns eine Haltestelle. Das ist nicht schwer, kaum einer ist draußen, den Tag über war das Wetter immer noch ziemlich durchwachsen.




Die Rollreffanlage gefällt mir gar nicht. Hier muss irgendein Ersatz her. Reffkauschen einnähen lassen, oder so etwas.

Und die Elektrik ist ein Mysterium.

Und die Vorderluke muss neu.

Und, und und.

Freitags fahren wir dann nach Hause um zu erleben, wie Deutschland gegen Spanien rausfliegt.





Donnerstag, 4. Juli 2024

Der Heimfahrt 2. Teil Delfzijl - Sneek 1.7. - 2.7.2024

 


Die Frage, ob wir über die Staande Mast Route, oder vielleicht den schnelleren, aber unattraktiveren Weg über den Van-Starkenborghkanaal nehmen wollen, ist schnell beantwortet: 

Anton und Anja sind jetzt gerade in Sneek, Mittwoch fahren sie weg, also müssen wir uns ranhalten, wenn wir sie noch sehen wollen. Außerdem ist die Visserbrug in Groningen kaputt, der Verkeht der Staande Mastroute ist in der Stadt gefangen, nur einmal wird die Brücke bedient werden.

Es ist zum Heulen, es regnet in einer Tour, mal stärker, 



mal so, dass man es mit einem Regenschirm aushält.



Es ist Juli in den Niederlanden, 15 Grad und der Skipper guckt unglücklich.
Wir übernachten in einem Hafen auf halber Strecke, der allerdings dieser Tristesse nichts entgegenzusetzen hat.


Die faustdicke Überraschung dann im Houkesloot: 



Anton inmitten einer Gruppe Seglertouristen! Glaubt mans?

Sonntag, 30. Juni 2024

Der Heimfahrt 2. Teil: Leer - Delfzijl 30.6.2024

 

 

Wir haben zwei Möglichkeiten zu fahren, entweder um 8.00 oder um 12.00 durch die Brücke in Leer und dann durch die Schleuse. Um 8.00 werden wir die ganze Zeit über mit dem Ebbstrom gezogen, die knapp 50km sollten dann bis Mittag zu schaffen sein.

Ich entscheide mich für die 8.00-Schleuse, es wird Wind-gegen-Strom geben, morgens früh ist das dann aber noch nicht so schlimm. Der Wind soll mittags stärker werden, dann aber 5+ bft, da habe ich dann keine Lust drauf.


Ich lasse mich von Konstantina überreden,eine Pause in Jemgum einzulegen. Brötchen kaufen. Das kostet uns eine gute Stunde, in der der Wind auch immer weiter auffrischt.

Immerhin regnet es nur in Leer, wie fast die ganze Zeit in diesem beschissenen Sommer.


Ich fahre die Ems dann auch mit 14-16 km/h runter, aber hinter dem Sperrwerk brettere immer wieder in die Welle. Bis ich fast zum Stehen komme.
Schlimmer wird es dann noch nach der Landabdeckung, hier bekomme ich eine Zeitlang die volle Dröhnung von 4-5 bft Wind genau gegen den Strom ab. Das Boot schaukelt ganz schön, aber vielleicht liegts am liegenden Mast, nicht so übel wie die Schabernack oder die ITHAKA.
Zum Glück habe ich jetzt den Plotter an, ich finde die Einfahrt nach Delfzijl sofort. Im Grunde wollte ich eigentlich noch bis Groningen, aber ich lasse mich schnell überreden, in Delfzijl zu bleiben.
Das reicht heute auch irgendwie.

 

 






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Samstag, 29. Juni 2024

Der Heimfahrt 2. Teil Nach Leer. 29.6.2024

 

Um 8.00 sollen wir parat stehen, sagt der Werftboss, wir fahren den Elisabethfehn-Kanal Richtung Leer. Weil auf dem Küstenkanal eine Schleuse repariert wird, ist das ohnehin der einzige Weg.
90 cm ist der Kanal tief, 110 cm die Caissa. "Och das geht schon. Bestimmt. 90%".Sagt der Werftboss.  

Um 8.00 taucht der Konvoi dann auch langsam auf und los gehts bei phantastischem Wetter durch eine Landschaft,für die der Begriff "bezaubernd" erfunden wurde. 4 Stunden tuckern wir bis zur Schleuse Osterhausen.

 

 



Zwischendrin wird immer wieder geschleust, der Schleusenmeister fährt mit dem Auto nebenher und bedient die Schleusen per Hand.



Da habe ich natürlich auch mal Bock drauf und ich frage, ob ich auch mal darf. Klar darf ich. Geht auch schneller so.



    








Wie das nach der Schleuse Osterhausen weitergeht, hab ich noch nicht so ganz verstanden, der Brücken-und Schleusenwärter bedeutet uns aber, dass gehe bestimmt noch bis Leer, 90%ig. Immerhin haben wir schon mehr als die halbe Tide rum, bei Niedrigwasser kämen wir in Leer an. Zu dritt fahren wir los. Mein Tiefenmesser ist kaputt, und ich weiß gerade nicht, ob das nicht auch ein Vorteil sein kann, wenn ich nicht so genau wissen, wie tief es gerade ist. 

Eines der Motorboote bleibt dann direkt an der Einfahrt in die Leda hängen. Aha! Kurven außen nehmen!


Die Fahrt ist genauso großartig,wie die Fahrt durch den Kanal. Die Leda mäandert so dahin, wir fahren immer schön auf der Kurvenausseinseite, in nur ein einzigen Mal touchieren wir kurz den Schlamm.



 





An der Stadtschleuse in Leer laufen wir dann schon gegen kräftige Strömung an. Wie starkt die ist, merken wir spätestens beim Anlegen. Eigentlich ein einfaches Anlegen gegen den bremsenden Strom, zweimal wird ein Stunt draus, weil Konstantina nicht mehr weiß, wie man Leinen wirft, weil mir die Übung fehlt, ich nicht richtig hingucke, wie die Heckleine fest ist...
Ich ärgere mich noch den ganzen Abend, wie beschissen das geklappt hat, und merke wieder einmal wie dünn meine Nerven im Moment sind. Dass ich Konstantina in der Schleuse anmaule, weil sie nicht das tut, was ich auftrage... Ich erkenne mich selbst gerade nicht.
Abends gehen wir Pizza essen und gucken, wie Deutschland die Dänen aus der EM kegelt.
 

Ich bin wirklich so was von urlaubsreif...

Freitag, 28. Juni 2024

Der Heimfahrt 2. Teil

                      

Der ursprüngliche Plan ist es, Freitags gleich nach Konstantinas Feierabend um 12.00 los zu fahren und die Leute in der Werft noch anzutreffen.
Da wird aber nichts draus, zum einen, weil die Ansage des Navi, dass ich mit 20 min Verzögerung rechnen müsste wegen einer Baustelle (ich bin immer noch auf der besten Route) gleich abgelöst wird von der Ansage, ich müsse mit 25min Verzögerung rechnen wegen eines Unfalles/Straßensperrung/wasweißich. Und auch, weil mir schon in Mettmann einfällt,dass ich im Eifer des Packens ("ach, das geht noch am Morgen, ich hab dann ja Zeit) den Bootsschlüssel vergessen hab.
Anstatt um16.00 sind wir um 18.30 an der Werft, packen den Trailer aus und jede Menge Unfug und Müll aus dem Boot in den Anhänger.

Klar überprüfe ich das Ruder, es ist schwergängiger als vorher, und an der Stelle, an der es vorher fest hing ist immer noch ein deutlicher Widerstand zu spüren.

Außerdem stellt sich heraus, dass die Pinne bei Geradeausfahrt nicht ganz mittig steht. Wenn sich das nicht von selbst einstellt, wird darüber zu reden sein.


Dann fahren wir was Essen, ein Grieche im Nachbarort ist noch offen.
Wieder zurück an der Werft will ich die EM-Ergebnisse ansehen-Telefon weg.
Ich stelle meinen Rucksack auf den Kopf, das Auto - Nichts zu finden. Konstantina ruft an, nichts zu hören.
Ich rase mit WARP-Geschwindigkeit zum Griechen-auch hier nichts. Nichts auf dem Parkplatz - nichts an der Tanke.
Zurückgekommen wedelt Konstantina schon mit dem Telefon.
Es war in meinem Rucksack. Stumm geschaltet.
Gott, bin ich durch...


Das Zalando-Feeling 4.-5.7.2024

  Im Grunde ist es albern: Es ist ein kleiner Schlag auf einem sehr überschaubaren See, aber es ist das erste Segel-setzen mit Caissa.  Wenn...